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Girl you know it‘s true

Eine junge Frau wird am Tatort eines Mordes verhaftet, in der Hand noch die Schrotflinte, vor ihr die Leiche eines berühmten Schriftstellers. Der Fall scheint klar, doch gestehen will die mutmaßliche Täterin nur gegenüber Polizistin Park, die zu diesem Zweck in ihre alte Heimat zurückkehrt. Schnell stellt sich heraus, dass die beiden sich aus der Schile kennen – und dass die Festgenommene vor 20 Jahren ein mutmaßliches Entführungsopfer war. War der Mord ein Racheakt und hat er etwas mit der jüngsten Veröffentlichung eines Bestsellers zu tun? 

Die Ermittlungen von Park bringen jede Menge Wendungen und Verflechtungen zu Tage, auch persönlicher Natur. Jedoch darf man sich A GIRL WITH CLOSED EYES nicht als twisty Hollywood-Thriller vorstellen, der den Zuschauer alle paar Minuten verblüfft. Der Zuschauer denkt sich vielmehr „Aha, so war das.“. Das Tempo des Films ist eher gemächlich und es besteht niemals akute Gefahr, da alle Verbrechen bereits begangen sind. So ist der Koreakrimi eher ein Aufarbeitungsdrama, das uns über zahlreiche Flashbacks eine Geschichte von Scham und Freundschaft erzält – vergleichbar vielleicht mit dem koreanischen Bullying-Drama MONSTER von 2024. 

Auch wenn die Auflösung dann doch unerwartet kommt, vergeigt der Film sein Finale mit einer Anhäufung von Logikfehlern und absurd unrealistischen Situationen, so dass man doch dazu neigt, sich ein zumindest effektvoller inszeniertes Hollywood-Remake zu wünschen. Von dem erwartet man dann zumindest keinen Realismus.

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