iHaveCNit: The Smashing Machine (2025) – Benny Safdie – Leonine / A24
Deutscher Kinostart: 02.10.2025
gesehen am 04.10.2025
Kinopolis MTZ – Kino 2 – Reihe 16, Platz 13 – 21:15 Uhr
Der aus dem Vale Tudo kommende MMA-Sportler Mark Kerr hat schon einen Fuß in die UFC und dem gesamten MMA-Sport setzen können. Für den Sportler, dessen mentale Einstellung nur die Zerstörung seiner Gegner und seinen Sieg im Sinn hat, kommt so etwas wie eine Niederlage nicht in den Sinn. Bis er bei der japanischen Promotion PRIDE auf den Russen Igor Vovchanchyn trifft und der Kampf folgenschwer für ihn endet und ungesunde Entwicklungen für ihn und seine Beziehung zu seiner Partnerin Dawn Staples sowie auch zu seinem Freund und Rivalen Mark Coleman hat, so dass er merken wird, dass die härtesten Kämpfe seiner Kämpfe er nicht im Ring, sondern mit sich selbst außerhalb des Rings zu führen hat.
Basierend auf einem gleichnamigen Dokumentarfilm hat sich Benny Safdie inspirieren lassen, eine Mischung aus Sportdrama und Biopic zu inszenieren, die sich dem MMA-Sportler Mark Kerr widmet. In bestem Sinne bedient sich Safdie hier klar klassischen Elementen von Filmen über Kampfsportlern, schafft es aber durchaus dem Film in seiner Entwicklung des Ganzen eine interessante, komplett konträr gegen zum Beispiel klassisches „Rocky“-Kino Entwicklung zu geben, die etwa erfrischend wirkt. Im eher klassischen Rocky-Kino geht es ja prinzipiell ums Gewinnen, um den Underdog, der am Ende die Herausforderungen bewältigt bis zum Happy End. Genau diesen Weg geht „The Smashing Machine“ nicht. In einem eher teildokumentarischen Retro-Stil geht es hier eher darum, welche mentale, körperliche und zwischenmenschliche Entwicklung bei einem Athleten oder allgemein einer Person die Folge sein kann, wenn man grundsätzlich in der mentalen Einstellung nur die Zerstörung der Gegner und den Sieg kannte und irgendwann einfach mit dem Scheitern konfrontiert wird. Hier kommt vor allem Dwayne Johnson zum Zug, dem mit seiner Darstellung schon jetzt große Chancen bei der kommenden Awardsaison eingeräumt werden. Klar kann man sagen, dass er als ehemaliger Athlet im Bereich Football und Wrestling klare Vorteile in der Darstellung eines sehr körperbetonten MMA-Sportlers wie Mark Kerr hat, aber dennoch gelingt es ihm, wenn auch etwas vermutlich auch dem von ihm gespielten Charakter geschuldet hölzern, gegen sein Image als strahlender Action- und Filmstar anzukämpfen und außerhalb des Blockbusterkinos auch ernste Rollen verkörpern zu können und diese gewisse Entwicklung des Kontrollverlusts mit einem Hauch Verletzlichkeit sieht man von einem Dwayne Johnson absolut selten. Auch der Einfluss des Ganzen auf sein persönliches Umfeld – sowohl die sehr ungesunden, toxischen Beziehungsdynamiken zwischen ihm und seiner großartig von Emily Blunt gespielten Partnerin Dawn Staples als auch die Freundschaft und Rivalität zum Wegbegleiter Mark Coleman, gespielt von Ryan Bader und der natürlich in diesem Sport auch auftretende Missbrauch von Schmerzmitteln und ein Abhängigkeitsverhältnis sind Bestandteil des Films. Dennoch geht der Film bei der Komplexizität seiner Themen nicht vollends in die Tiefe und auch allgemein hat mir bei der Sichtung des Films das gewisse Etwas gefehlt, was mich komplett in den Film und den Bann hätte ziehen können.
„The Smashing Machine“ - My First Look – 8/10 Punkte