Review

Ein routinierter Actioner im extrem feuchten Niveau macht hier das Beste aus seinem unüberschaubaren Handlungsort. "Hard Rain" bietet zwar außer der Ausgangssituation wenig Neues, aber dafür solide Genrekost und einen beachtlichen Cast.

Der Reiz des Films liegt dann auch einzig und allein in der zunehmend überfluteten Kleinstadt, in der eine Handvoll Verbrecher den Inhalt eines Geldtransporters in die Hände bekommen möchten, den einer der Fahrer im steigenden Wasser versteckt hat.

Charakterlich werden dem Zuschauer die üblichen Klischees präsentiert: Slater ist die Hauptrolle als tapferer Geldverteidiger, Quaid ein ruhiger, ganz leicht ironischer Sheriff und das Morgan Freeman ein richtiger Bad Guy sein soll, wollen wir schon gar nicht glauben. Der Rest ist noch schlimmeres Chiffre. Ein junger, ein ekliger Hilfssheriff; ein zögerlicher, ein unerfahren quasselnder und ein ständig zitierender Schwarzer als weitere Räuber, dazu Minnie Driver als Woman Interest.
Dieser Mix genügt hinreichend zum "jaja, wissen wir schon" und so kommt uns das Buch dann auch mit reichlich Klischees und vorherzusehenden Überraschungen, daß einige Charaktere dann doch nicht die sind, die sie...jaja, wissen wir schon...

Schön gemacht jedoch die Actionszenen, die zwar nicht weltbewegend, aber dennoch recht originell ausfallen. Geballert wird auch reichlich, wenn die Leute es mit dem Treffen hier wirklich nicht so haben, vermutlich weil es keine unschuldigen Opfer gibt und dieses Kesseltreiben auf wenige Personen beschränkt bleibt.

Wenn man dann noch über teilweise schlechte Hintergrundzeichnungen (Horizonte) hinwegsehen kann, darf man mit Slater und Co durch überflutete Straßen tauchen, immer schön alle Möglichkeiten einer solchen Katastrophe auslotend und ausnützend.
So kann man am Ende auch darüber hinwegsehen, daß der Dammbruch arg bescheiden ausgefallen ist, d.h. die Miniaturen deutlich erkennbar sind.

Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß alle hier ihr Bestes geben, was aus dem feuchten Naß herauszuholen war. Für zwischendurch. (6/10)

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