In der Zukunft hat ein Meteoriten Tsunami ( Bezeichnung des Films ) die Erde beinahe unbewohnbar gemacht . Die Erde ist überflutet und nur um das alte Tokio herum gibt es Landmassen , die von einem faschistischen Shogun als Neo Nippon beherrscht werden . Außerdem geht von den Meteoritensplittern ein unheimlicher Einfluss aus , der Menschen in Sekundenschnelle in dämonenartige Monster , die sogenannten ANOROC , verwandelt , die Menschen wegen ihrer Lebensenergie jagen und töten . Nur das , in sämtlichen Kampfsportarten ausgebildete , Lion-Girl und ihr Meister Ken Shishikura können die Bewohner des Wüstenlandes beschützen . Doch der teuflische Keisei Kishi und seine Schergen sind ihnen auf den Fersen , denn das Mädchen , das Lion-Girl und Ken gerade begleiten , hat außergewöhnliche Kräfte ...
Parodie oder ernsthafter Film ?
Diese Frage hatte ich mir zuletzt bei " Suburban Sasquatch" gestellt und genau wie damals , kann ich auch bei " Lion-Girl " nicht mit Sicherheit sagen , ob es sich denn um einen Anime handelt oder eine Parodie darauf .
Obwohl es zwar ein paar eingestreute und wohl humorvoll gemeinte Anspielungen auf unsere Zeit bzw. die Zeit der Corona Pandemie gibt ( " Make Neo Nippon Great again " Motto , Maskenhasser , ein Senderlogo in dem ein Hakenkreuz versteckt ist und nicht zuletzt heißt ANOROC ja einfach CORONA rückwärts - wir originell ! ) , sollte man auf jeden Fall in keiner Weise eine Satire erwarten , denn außerhalb von ein paar Nachrichtenfetzen , in denen diese Teile zu sehen sind , haben diese nichts mit dem Rest der Geschichte zu tun . Genauso übrigens wie die ganze Geschichte des faschistischen Shogun , der nie in Erscheinung tritt und nur derjenige ist , für den die Verfolger von Lion-Girl eben arbeiten . Im Grunde dreht sich der Film nämlich nur um eine Flucht durch die Wüste wie in den schlechtesten " Mad Max " Imitaten der 1980er Jahre , verfolgt von ein paar Typen , die irgendwie die Kräfte des Mädchens erhalten wollen . Ansonsten langweilt der Film mit endlosen Rückblicken , Trainingssequenzen und ebenso langen , fasst schon philosophischen Exkursen über die merkwürdigen Kräfte des Mädchens oder der ANOROC , gerade so als wären diese Kräfte ein echtes und nachdenkswürdiges Geheimnis oder wenigstens ein interessant ausgedachtes Konstrukt ( was es nicht ist - also interessant ausgedacht ) .
Die Masken der Monster sehen nicht viel besser aus als in 1990er Jahre TV Serien wie Buffy und Konsorten , wobei es noch besonders billig wirkt , dass die Masken nur die Köpfe bedecken , den Rest der ( oft nackten ) Körper aber freilassen . Die Kleidung wirkt wie jene , die man wohl auf einer besseren Anime Convention erwarten dürfte , während die CGI Tricks ( z.B. die Übernahme menschlicher Körper durch den Einfluss der Meteoriten ) wenig überzeugen - ebenso wie die meisten schauspielerischen Leistungen . Zudem ist man mit 2 Stunden eindeutig zu lang und irritiert mit ziemlich viel Nacktheit und besonders auffällig häufiger " male full frontal nudity " .
Fazit : Langweiliges und langwieriges Anime Mad Max Road Movie , bei dem man das Interesse schnell verliert . Egal ob nun Parodie oder ernster Film - hier kann man sich selber einen Gefallen tun und sich zwei Stunden seines Lebens schenken , indem man ihn nicht sieht . Nur für Leute , die sehen wollen wie Tori Griffith als Lion-Girl in ihrem Kostüm von der Kamera wegläuft ...