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Köpfe in den Wolken

"Mountainhead" ist eine mal bissige, mal witzige, mal faule, mal hohle, mal oberflächliche, mal auch düstere Satire auf die reichsten und mächtigsten und irgendwie auch kümmerlichsten Männer der Welt - wenn sich eine "Clique" von Tech-Milliardären (quasi Zuckerberg, Bezos und Co.) in einer abgelegenen Luxusbergvilla trifft und sich (meist passiv-aggressiv) in die Haare bekommt... Während um sie herum die Welt quasi zusammenbricht.

Kindisches Kammerspiel der toxischen TechBros

Egal ob man Musk und Co. als Heilsbringer, Visionäre, Gewinner und Vorbilder oder eher die größte Fehlabbiegung der und Gefahr für die Menschheit sieht - "Mountainhead" wird einem keine neuen Erkenntnisse oder gar Lösungen zeigen, wenn ein paar (übertrieben gesagt) "Nerds" unsere Welt in ihren Händen halten und vor die Hunde gehen lassen oder gar in den Untergang führen können. Vielleicht regt "Mountainhead" sogar beide Extreme etwas auf und befriedigt kaum jemanden. Für die große, aber meist ruhigere und geduldigere Gruppe zwischen den Stühlen, kann die Satire als Gedankensiel und Gedankenanstoß (und eben als Komödie) aber funktionieren. Kein Mitleid, eher Gefahr. Eher Schmunzeln als Lachen. Eher Kopfschütteln als Nicken. Eher vage als realistisch. Genauso in den Boden gespitzt wie überspitzt. Alptraum und Sketch. Eiskalt und zeitaktuell. An der Klippe, auf dünnem Eis, gefrorene Seelen. Redselig, zerstörerisch, mit Scheuklappen und Weitblick. Viele Berge, menschliche Zwerge. Witznummern und Weltenfresser. Augenzwinkern und Arschlöcher. Luxusprobleme und kaputte Systeme. Was wohl Bill Gates, Tim Cook und Donald Trump dazu sagen? Ob sie lachen? Ob sie das für realistisch halten? Ob sie sich selbst wiedererkennen? Ob unsere momentane Welt wirklich so zerbrechlich ist? Ob man dieses brechende Glas noch reparieren kann?

Wenn das Handy pingt, die Untergangsglocke singt

Fazit: Vielleicht ist "Mountainhead" nicht ganz so clever geschweige denn cool, wie er meint zu sein oder gerne wäre oder sein müsste. Nicht auf "Succession"-Niveau. Viele Themen sind halt reine Buzzwörter, die nerdig-gefährlichen Figuren quasi Platzhalter und laufende Klischees. Dass ich eine teils köstliche Zeit hatte und viele Themenkomplexe wie Macht, Technik, K.I. und Verantwortung zumindest Gedanken anstoßen, rechne ich ihm aber an. Sogar recht hoch.






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