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Die 1980er Jahre . Eine Familie checkt auf dem Weg von L.A. ins Landesinnere im Motel " The Jolly Monkey " , in dem angeblich Dutzende Spielzeugaffen aufgestellt sind , ein und verschwindet spurlos . 40 Jahre später reisen die beiden Töchter der Motelbesitzer mit ihren Familien in das leerstehende Motel um zu klären , was mit dem Gebäude , welches sie vor kurzem geerbt haben , geschehen soll . Als Enkelin Jenny beim Sichten von Dokumenten auf zahlreiche Zeitungsausschnitte von vermissten Familien stößt , wächst in ihr ein schrecklicher Verdacht . Könnten ihre Großeltern Serienkiller gewesen sein ? Falls ja , könnten sie doch noch leben ? Denn kaum sind die Erben im Haus der Großeltern , das hinter dem Motel liegt , eingetroffen , geht ein Mörder im Jolly Monkey Kostüm auf die Jagd nach Beute ... 

Im Internet habe ich User darüber spekulieren sehen , die meinten , Regisseur Ryan Ebert hätte " The Monkey " gar nicht gesehen  . Damit wären wir dann schon Zwei .
Was hat " The Monkey " aber mit " The Jolly Monkey " zu tun ?    
Nun , weil es sich bei " The Jolly Monkey " um einen Mockbuster von " The Monkey " der Firma ´The Asylum´ handelt . Allerdings handelt es sich hier wohl nur einem Mockbuster dem Titel und nicht der Geschichte nach , denn bei " The Jolly Monkey " haben wir es schlicht mit einem Slasher zu tun , allerdings mit keinem besonders guten .   
Dabei ist die Grundidee gar nicht so ohne Reiz , wenn auch bestimmt schon mal so ähnlich verfilmt worden .  
Doch schon in der Anfangsszene macht sich Ernüchterung breit , wenn es nicht einmal gelingt 5 Personen und einen kleinen Raum für wenige Minuten einigermaßen authentisch im Stil der 80er Jahre herauszuputzen , obwohl das ja nicht gerade schwierig gewesen wäre . Eine Tonne Haarspray , ein paar bunte Klamotten und eine riesige Brille ( kann man ja heute alles fast wieder genauso wie damals im Geschäft kaufen ) und fertig wäre ein halbwegs gelungener Rückblick in die Vergangenheit gewesen . Stattdessen sehen Großeltern bzw. Eltern der Hauptfiguren und die Gastfamilie aus , als hätte man sie eben gerade von der Straße gecastet und sie gebeten ihre eigenen Klamotten mitzubringen . Nur die Erwähnung eines Walkmans sorgt da kaum für echtes 80ies Feeling .    
Auch mit dem Wechsel in die Gegenwart wird es nicht viel besser .    
Zuerst weckt der Spielort noch Hoffnung auf Abwechslung im Geschehen , doch schon bald merkt man , dass das Drehteam offenbar nur zwei kahle Räume des Motels nutzen durfte , man im Haus der Großeltern immer nur die selben Zimmer zu sehen bekommen wird und man scheinbar keine Lust oder keine Genehmigungen hatte , in der Außenwelt zu drehen .   
Zudem beschränkt sich das Geschehen erst einmal auf nicht sonderlich subtile Dialoge der Hinterbliebenen , die sich stets nur darum drehen , ob man das Motel nun abreißen oder wiedereröffnen sollte und wo sich das gute Geschirr der Großmutter befinden könnte . Ansonsten haben die Schauspieler nicht mehr zu tun als sich höllisch vor dem bisschen Klappern der Spielzeugaffen zu erschrecken , so als sei eben neben ihnen  eine Bombe explodiert .    
Auch sonst schürt der Film keine große Spannung , was auch an der fragwürdigen Entscheidung liegt , ihn bei hellichtem Tageslicht spielen zu lassen . Denn aus gutem Grund spielen Horrorfilme normalerweise nicht dauerhaft in praller Sonne ( bis auf ein paar Creature Features ) , weil dies einfach keine unheimliche Stimmung aufkommen lassen will . Ziemlich sicher ist es aber einfach günstiger Tagaufnahmen zu machen , als Nachts Gebäude auszuleuchten .   
Geld war dann auch bestimmt nicht allzu viel vorhanden , da Szenen offenbar nur ein mal gedreht wurden . Das führt nicht nur dazu , dass ( jedenfalls in der englischen Originalfassung ) ein eher unwichtiger Versprecher des Sohnes erhalten bleibt und Szenen teils improvisiert wirken , sondern auch während der Ankunft von Enkelin Jenny eindeutig gesagt wird , dass die Großeltern im Haus hinter dem Motel LEBEN ( ! )  und nicht , dass sie dort LEBTEN ! Da ich den Inhalt des Filmes vorher NICHT gelesen hatte , dauerte es eine Weile , bis ich verstand , dass beide Großeltern in Wirklichkeit tot sind , da erst später vom Tod des Opas und noch mal später vom kürzlichen Ableben der Großmutter geredet wird . So etwas sollte nun wirklich in keinem Film passieren !    
Als dann der Killer zuschlägt , wird es zugegebenermaßen ein wenig spannend , bis kurz darauf in einer Dialogzeile ein Hinweis auf die Hintergründe der Geschichte gegeben wird , die dem Vielseher einen großen Hinweis gibt , was denn hier vor sich geht .    
Geht es dann erst mal auf zum Finale , dann muss man sich auf einiges an Unlogik einstellen und eine Menge Sitzfleisch mitbringen , denn in den letzten 30 Minuten passiert nicht viel mehr , als dass sich Killer und Opfer in einem Raum gegenüberstehen und sich gegenseitig etwas vorheulen . ( SPOILER ANFANG ) Auf einmal mischen sich immer mehr übernatürliche Ereignisse ins Geschehen ein , die weder erklärt , noch von den Figuren kommentiert werden , und der nicht übernatürliche ( ! ) Killer tauchte vorher bereits an Plätzen auf , die er unmöglich hätte unbemerkt erreichen können - wie z.B. mitten auf einer Straße - und bei denen es nicht reicht irgendwelche Geheimgänge des Hotels zu kennen . Schließlich ist es lächerlich , dass sich ein erwachsener Mann mit zwei Messern in den Händen , und mit seinen ebenfalls erwachsenen Kindern an seiner Seite , sich nicht gegen DIESEN Killer verteidigen kann , der ihnen teils unbewaffnet gegenübersteht . ( SPOILER ENDE )    

Fazit : Logik ist in Slashern ja nicht gerade der wichtigste Aspekt , doch hier hat man sich scheinbar Mühe gegeben möglichst wenig davon zu gebrauchen . Zugegebenermaßen kann " The Jolly Monkey "  zwischenzeitlich ein wenig Spannung hinsichtlich der Hintergründe aufbauen , reißt jedoch nach wenigen Minuten sämtliche Bemühungen wieder ein um in einem schier endlosen und langweiligen Finale zu enden . Mit Sicherheit ist " The Jolly Monkey " nicht das schlechteste Werke von ´The Asylum´ , aber das alleine ist auch kein Grund in diesem Motel einzuchecken . Dann lieber einen Standard Slasher aus den 1980ern , die hatten wenigstens ein wenig Charme und nicht diesen Billiglook ...    

*** Der Film wurde im englischen Original gesehen !!!

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