Die Clique rund um die junge Danica Richards verursacht nach ihrer Verlobungsfeier am 4. Juli auf einer Bergstraße einen Unfall, bei der ein anderes Fahrzeug durch die Leitplanke bricht und die Klippen hinab ins Meer stürzt, was dessen Fahrer das Leben kostet. Mit Hilfe von Grant, dem einflußreichen Vater von Danicas Verlobten Teddy Spencer, können die Kids ihre Beteiligung an der Tragödie verschleiern... und so beschließt man, Stillschweigen über den Vorfall zu bewahren. Ein Jahr später erhält Danica eine Karte mit der ominösen Nachricht "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast"... und kurz darauf geht ein vermummter Killer im Fischermantel um, der der Teenie-Bagage nach und nach mit einem Haken an die Gurgel geht. Das ist nicht das erste Mal, dass sich derartiges in dem Städtchen Southport zugetragen hat, denn bereits 1997 gab es schon einmal eine ganz ähnliche Mordserie, die von den Stadtobersten zwischenzeitlich jedoch unter den Teppich gekehrt wurde. Danica, ihre beste Freundin Ava und die anderen wenden sich in ihrer Not an Julie James und Ray Bronson, die Überlebenden des damaligen Massakers, um dem Hakenmann auf eigene Faust das Handwerk zu legen... Die letzten beiden verspäteten "Scream"-Sequels haben - zumindest in Sachen Einspiel-Ergebnis an der Kinokasse - erfolgreich ein wenig 90er Jahre-Neo-Slasher-Nostalgie aufleben lassen, weswegen nun auch nochmal "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" aus der Kiste gekrammt wird, der zumindest mal vom Namen her noch so manchem im Ohr nachhallen dürfte... und so ist es dann vermutlich auch nur eine Frage der Zeit, bis die "Düsteren Legenden" auch wieder neu aufgelegt werden, wetten? Darüber, dass andere zwischenzeitliche Wiederbelebungs-Versuche der Reihe wie das extrem beknackte Direct-to-DVD-Sequel "Ich werde immer wissen, was du letzten Sommer getan hast" von 2006 (mit Zombie-Ben Willis!) und die Amazon-Serie von 2021, die es auf nur eine Staffel gebracht hat, krachend gescheitert sind, decken wir da mal geflissentlich den Mantel des Schweigens. Dass die Produktions-Firma hier tatsächlich "Original Films" heißt, ist ein ziemlicher Hohn, denn originell ist da noch nicht mal der Titel, der es geradezu darauf anlegt, Verwechslungen mit dem 1997er-Original zu provozieren. Einem "Scream - Schrei!" konnte eben jenes damals schon nicht das Wasser reichen, sondern war mal eben eher die Sorte von Film, über die sich Drehbuch-Schreiberling Kevin Williamson mit seiner Schlitzerfilm-Parodie noch so gekonnt lustig gemacht hatte... was ihn aber natürlich nicht davon abgehalten hat, ein niveauloseres Skript nach dem Boxoffice-Erfolg des Wes Craven-Streifens auch noch zu Geld zu machen, klaro! Dass Williamson an dem vorliegenden Legacy-Sequel-Reboot-Gedöns in überhaupt keiner Form mehr beteiligt ist (nicht mal als "Executive Producer" fürs Namedropping im Vorspann oder so) hätte einem da im Vorfeld nun eigentlich schon Warnung genug sein können, aber irgendwie ist das alles sogar noch ein gutes Stück schlimmer geworden, als man es eigentlich befürchtet hatte: Im Grunde genommen ist der 2025er-"Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" ein Beispiel dafür, was dabei herauskommt, wenn ein paar Hollywood-Nixkönner nicht nur aus schlichter Unfähigkeit eine Vorlage versaubeuteln, sondern zusätzlich auch in voller Absicht noch einen Haufen draufsetzen! Gibt es hier etwa irgendeine Meta-Ebene oder einen tiefsinnigen Kommentar zum Gezeigten zwischen den Zeilen, die mir entgangen sind, oder ist die ganze Rotze tatsächlich so saublöd, wie es den Anschein hat... und der von Beginn an permanent durchscheinende Humor da nicht wie zunächst vermutet beabsichtigt, sondern unfreiwilliger Natur? Sobald der Hakenmann mit Regenjacke seine Auftritte hat, kommt man aus dem Staunen nämlich nicht mehr raus, was da so alles an Hui-Buh-Momenten möglich ist, wenn man als Killer nur die Montage auf seiner Seite hat und nach Belieben hinter seinen Opfern auftauchen und nach einem Umschnitt auch wieder verschwinden kann... und was außerhalb des sichtbaren Bildausschnitts ist, existiert ganz einfach nicht! Hajo, so isch des! Ich geb's zu, eine Zeit lang war ich da noch bereit, mich auf die Chose einzulassen und hab' mitgespielt, auch wenn der Streifen mit jeder Minute sukzessive blöder wird und was die schiere Doofheit anbelangt irgendwann sogar "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast" in den Schatten stellt, was schon ein starkes Stück ist! Irgendwann ist dann aber doch der Punkt erreicht, an dem Regisseurin und Co-Autorin Jennifer Kaytin Robinson mit ihrer Verachtung für die verbliebenen Fans der damaligen Kino-Originale und des Slasherfilm-Sujets an sich nicht mehr hinterm Berg halten kann, inhaltlich ein paar indiskutable Karten auf den Tisch legt und den allgemeinen Ton recht ruckartig in Richtung blödeliger Farce kippen lässt... und damit dem Publikum ziemlich ungeniert 'nen fetten Mittelfinger zeigt. So kann man's natürlich auch machen. Echt schade, dass sich mit Jennifer Love Hewitt, Freddie Prinze Jr. und Sarah Michelle Gellar (im ersten Film zwar gestorben, aber hier digital de-aged in einer Traum-Sequenz wieder mit von der Partie!) fast der gesamte Cast des 1997er-Streifens für sowas hergegeben hat, aber der Drang, sich nochmal vor 'ne Kamera zu stellen, war da wohl einfach zu groß. Die im Abspann platzierte Szene mit Brandy aus dem Sequel ist da wohl als Bonbon für diejenigen gedacht, die es tatsächlich so lange ausgehalten haben ohne den Kinosaal vorzeitig zu verlassen und soll vermutlich noch 'ne weitere Fortsetzung anteasern, dürfte aber eher den gegenteiligen Effekt haben und sicher stellen, dass da garantiert nix mehr kommen wird. Auch tragisch: Hat Madelyn Cline, die im "Glass Onion: A Knives Out Mystery"-Ensemble noch so geglänzt hat, da im Anschluss denn wirklich keine besseren Rollen-Angebote auf dem Tisch gehabt als Hakenfutter in so 'nem verkackten Teenie-Slasher-Reboot zu sein...?!? Und dass es auch möglich ist, eine Horrorfilm-Franchise vergangener Tage in Ehren zu halten und sie etwas respektvoller neu aufzulegen, hat man ja erst kürzlich bei "Final Destination 6: Bloodlines" sehen können, an den man sich als ewiggestriger Fan von alter Genre-Scheisse mal wirklich eher halten sollte! Fazit: Ein Film für Leute, die sich auch ganz gerne mal einfach nur so ins Gesicht spucken lassen.
3/10