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Noch im selben Jahr wie der Vorgänger gedreht, entstand mit "Martial Law III" der letzte und gleichzeitig beste Teil der Reihe. Die Regie überließ man Steve Barnett (Brain Slasher, Scanner Cop 2), welcher seine Dienste als Regisseur in der Erotikbranche begann. Hier darf er zum ersten Mal an einen Actionfilm heran und macht sich wirklich gut. Kurt Anderson und Pierre David produzierten wieder gemeinsam. Kurz darauf begann Anderson mit Hauptdarsteller Jeff Wincott den B-Actioner "Martial Outlaw" zu drehen.
Ein echtes Armutszeugnis ist die deutsche FSK 18 Fassung, herausgebracht von dem Label Ascot (wie kann es auch anders sein). Diese Fassung ist nicht ansehbar, es fehlen hier circa sieben Minuten. Und dieses Massaker ist bis heute sogar noch indiziert.

Kurt Harris (Jeff Wincott) kündigt seinen Dienst bei der Polizei. Nun hat er Zeit sich mal wieder dem Training zu widmen und seinem alten Kumpel Cedrik (Tony Burton). Doch der wird grausam ermordet von Rachel Larkin (Brigitte Nielsen) und ihrem Gefolge (Matthias Hues, James Lew). Rachel kandidiert gerade als Bürgermeisterin und geht bei ihrem Weg nach oben über Leichen. Zu diesem Zwecke hat sie auch eine eigene Einheit namens "Peacemaker" gegründet. Diese Einheit besteht nur aus den besten Kämpfern. Kurt will den Tod an Cedrik rächen und schließt sich den Peacemakern an. Nach einer harten Aufnahmeprüfung ist er Mitglied von Rachel´s Feldzug mit dem passenden Namen "Mission of Justice". Leider wird Kurt im entscheidenden Moment enttarnt. Mit seiner ehemaligen Polizeipartnerin Lynn Steele (Karen Sheperd) muss er die Organisation zerschlagen.

Choreograph ist auch hier wieder Jeff Pruitt. Er selbst übernahm eine kleine Nebenrolle als Sal. Teil drei ist sogar noch einen Tick besser als der Vorgänger, nicht nur was die Action angeht. Hier darf Wincott noch mehr austeilen, zudem gibt es hier den längsten und besten Stockkampf, den ich je gesehen habe. In fast jedem Actionfilm darf Wincott einmal zu den Sticks greifen, doch hier muss er gleich eine ganze Armee damit umnieten. Auch sonst werden Waffen wie Messer, Stöcke, Akkubohrer, sogar Kettensägen für den Kampf benutzt. Hauptaugenmerk liegt hier nur auf den Fights, denn außer einem kleinen Schusswechsel wird überhaupt nicht zu den Schusswaffen gegriffen, auch Verfolgungsjagden stehen völlig außer Frage. Dies ist ein reiner Martial Arts Film mit brillanten Kämpfen von Meister Pruitt. Meistens muss sich Jeff mit mehreren Gegnern auf einmal anlegen man nehme nur mal den Überfall auf den Supermarkt, die Aufnahmeprüfung wartet mit einem ganzen Gang voller Kämpfer und ein weiterer Höhepunkt ist der Kampf in der Autowerkstatt. Dagegen ist das Finale etwas schwach geworden. Es gibt zwar wie im Vorgänger wieder zwei harte Endkämpfe, die nebeneinander herlaufen, aber die Fights sind gegen den Rest zu kurz geworden. Gerade im Finale erwartet man einen Höhepunkt, der hier jedoch nicht gelingt. Von dem Kampf Wincott gegen Hues erhofft sich der Genrefan etwas mehr. Trotzdem sollte man auch sehen, dass die ganzen Fights hier fast für zwei Filme reichen würden, zudem absolute Eyecatcher sind. Die 90 Minuten vergehen wie im Fluge, da die Verteilung der Actionsequenzen auch gut funktioniert.

Die Story ist zwar auch nur mittelmäßig, trotzdem etwas origineller als im zweiten Teil. Die fiese Rachel Larkin, nebenbei auch noch Ärztin, kandidiert für das Amt des Bürgermeisters und dafür ist ihr jedes Mittel recht. Mord, Erpressung, oder sonstige Gewalt tut sie ihren Mitmenschen an. Alles funktioniert unter dem Deckmantel der Peacemaker Organisation. Eigentlich soll diese Gruppe, bestehend aus den besten Kämpfern, die Polizei tatenkräftig unterstützen, doch somit kann Rachel auch eigene Rachefeldzüge führen und gleichzeitig Punkte beim Volk sammeln. Das Ganze ist zwar Routine, Spannung kaum vorhanden, inklusive einiger Klischees, doch gerade die Sache mit den "Peacemakern" machen den Film interessant. Auch hat man somit die Rechtfertigung, um Jeff Wincott gegen die Besten der Besten antreten zu lassen. Obendrein hat Barnett das hohe Tempo voll im Griff und hält dies auch den ganzen Film über, ohne Patzer durch.

Etwas schade finde ich nur, dass Cynthia Rothrock hier nicht mehr präsent ist. In Teil eins und zwei verkörperte sie den weiblichen Hauptpart (Billie Blake), während sie hier von Karen Sheperd abgelöst wird, welche aber auch in den Fights eine recht gute Figur macht. Das Können von Rothrock hat sie jedoch nicht. Jeff Wincott macht das, was er am besten kann, nämliche ganze Gegnerscharen mit tollen Moves verprügeln, das einem Hören und Sehen vergeht. Da spielt es kaum eine Rolle, dass Mimik und Gestik vernachlässigt werden. Brigitte Nielsen agiert auch herrlich fies. In ihrer Killerrige sind auch wieder viele bekannte Gesichter wie Matthias Hues als ihr Leibwächter Titus, James Lew als Akiro, Kampfsporttrainer der Peacemaker Einheit, Jeff Pruitt als Peacemaker Sal und Leo Lee.

Hart choreographierte Fights, rasante Umsetzung in gängiger Story. Wer mal wieder richtig Kloppe sehen will, wird hier bestens bedient. Bester Teil der "Martial Law" Reihe, daher 7,5 Punkte.

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