Mit „Mission of Justice – Martial Law III“ bringen Pierre David und Kurt Anderson als Produzenten ihre Filmserie in die letzte Runde.
Kurt Harris (Jeff Wincott) ist ein Cop von der wenig zimperlichen Sorte: Räuber, Schläger und andere Schurken werden gezielt platt geboxt, sofern sie sich der Verhaftung widersetzen. Dies missfällt seinem Boss, doch auch er fängt sich von Kurt eine ein, als er einen von diesem verhafteten Spitzel wieder freilässt – woraufhin der Spitzel seine Freundin ermordet, wovon Kurt ihn zuvor gerade noch abhalten konnte. Damit kann „Mission of Justice“ gleich zu Beginn eine paar derbe Prügelszenen zeigen, in den Jeff Wincott nahezu jeden umboxt, der ihm querkommt.
Sein Chef will Kurt nach dessen Ausraster rauswerfen, doch Kurt kündigt freiwillig den Dienst und will als Kampfsporttrainer in dem Fitnessclub eines alten Freundes anheuern. Dieser war eine zeitlang Unterstützer von „Mission of Justice“, der Organisation der Bürgermeisterkandidatin Rachel K. Larkin (Brigitte Nielsen), die private Sicherheitsleute, so genannte Peacemaker, auf die Straße schickt um Verbrechen zu verhindern. Mit dieser Hintergrundstory kann sich „Mission of Justice“ von den üblichen Genreplots absetzen, wenn auch nur geringfügig.
Doch als er sich „Mission of Justice“ zerstreitet, kreuzt Rachel mitsamt Handlangern und ihrem Bruder Titus (Matthias Hues) auf und versucht ihn zur erneuten Mitarbeit zu zwingen. Dieser weigert sich und wird daraufhin ermordet. Kurt findet jedoch Hinweise auf „Mission of Justice“ und will dort als Peacemaker anheuern um herauszufinden, wer seinen Freund auf dem Gewissen hat...
Mit den Vorgängern hat „Mission of Justice“ als dritter Teil der „Martial Law“ Serie kaum etwas gemein. Zwar spielt wie in Teil 2 Jeff Wincott die Hauptrolle und das Team aus Pierre David und Kurt Anderson ist für den Film verantwortlich, aber es wurden keine Figuren aus den Vorgängern verwendet. Macht aber nicht wirklich was, da die Prügelcops in den Filmen sich eh gleichen und ihre Figuren nicht wirklich vertieft werden.
Die Story bringt mit der „Mission of Justice“, den Peacemakern und der Bürgermeisterkandidatur ein paar ungewohnte Elemente in den Plot hinein, aber im Grunde genommen ist es die übliche Story des einsamen Wolfes, der auf eigene Faust undercover ermittelt um ein Verbrechen aufzuklären, dass ihn persönlich betrifft. Die Story wird mit viel Tempo und einem soliden Maß an Spannung durchgezogen, so dass für Genrefans keine Langeweile aufkommt. Zur Genrereferenz reicht es aber auch nicht, da die Story halt auch für B-Verhältnisse nicht so besonders ist und die Inszenierung auch nur ganz gut.
Der Schusswaffeneinsatz in „Mission of Justice“ ist fast nicht existent; stattdessen liegt der Fokus klar auf den harten Fights, die vor allem in der ersten Hälfte mit ziemlicher Zügigkeit aufeinander folgen. Gegen Ende wird es dann etwas weniger, auch wenn hier mit der Schlägerei in der Werkstatt der Höhepunkt des Films kommt. Der Showdown ist dagegen etwas fade geraten, da nur wenig gekämpft wird und das Duell Jeff Wincott vs. Matthias Hues enttäuschend kurz ausfällt. Aber dafür sind die Kämpfe ziemlich spektakulär geraten und sehr gut choreographiert. Bei der Peacemaker-Aufnahmeprüfung darf Wincott zudem mit zwei Stöcken ausgiebig um sich hauen, wie er es fast jedem seiner Filme immer mindestens einmal tut (man vergleiche „Martial Law II“, „Mission Open Fire“ oder „Martial Outlaw“).
Wincott gibt einen soliden und recht charismatischen B-Actionhelden ab, der genug Ausstrahlung besitzt. Matthias Hues spielt recht überzeugend seine übliche Rolle als blondes Totschläger-Unsel und Cyndi Pass ist als Fiesling recht überzeugend. Eher schwach kommt Brigitte Nielsen rüber, die eh seltsamerweise in fast jeder Szene ein neues Outfit und eine neue Frisur hat (man achte besser nicht auf die variierende Haarlänge). Die Nebendarsteller sind alle ganz gut.
„Mission of Justice – Martial Law III“ ist trotz Standardstory ein recht guter Vertreter des B-Actiongenres; aufgrund des mauen Showdowns schwächer als „Martial Law II“, aber insgesamt etwas besser als „Martial Law“.