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Vom guten alten Saban Film initialisiert und installiert, stellt Exit Protocol das gemeinsame Projekt zweier der letzten Recken des Actiongenres in Bereich Streaming und B-Picture zusammen, hier natürlich von BondIt Medial Capital mitfinanziert, die seit den Willis Filmen immer anbei sind, hier mit einem Kirchenshootout auch begonnen, einiges in Trefferwirkung bei Material, dann eine schnelle Rückblende, zwei Wochen zuvor, Lundgren kurz zu sehen gewesen, es ist nicht sein Werk, er ist nur das Zugpferd. Manchen reicht das, Lundgren weiterhin oder wiederhin gut im Geschäft, trotz sichtbarer Erkrankung und Abgeschlagenheit, die er aber gut maskiert und anderweitig kaschiert. Eine Erzählung wird hier erzählt, per Voice Over auch, ein Selbstsermon, eine Salbaderei in Worten,"I take great pride in what I Do", ein erstes Ziel ausgekundschaftet, ein zweites hier, eine interessante Titeleröffnung auch übrigens, sich Gedanken bei der Sequenz gemacht, immerhin, zum Beglückwünschen schon, und in Memorian von Daniel Zirilli akkumuliert:

Der für Augustus Shadrin tätige Auftragskiller Sam Hayden [ Scott Martin ] hält sich für de Besten seiner Zunft, zumal er stets nur andere, mittlerweile in den Ruhestand gegangene Killer tötet. Sein nächster Auftrag ist mit Charles Managold [ Dolph Lundgren ] eine andere Hausmarke, zumal dessen Freundin Danique Keller [ Charlotte Kirk ] schwanger ist und Charles entsprechend auf der Hut. Probleme erweitern sich, als mit Icaac Florentine [ Michael Jai White] und Wicked [ Stephanie Beran ] ein neues Team in Überwachung von Bashkim [ Christian Cardona ] hinterhergeschickt wird.

Interessanterweise spielt hier Charlotte Kirk mit, die sonst nur mit ihren Galan Neil Marshall auftritt, hier auf Executive Producer, dazu Chad Law als Autor, eigentlich beste Voraussetzungen. Es geht um den Killer der Killer, den Besten der Besten, den Assassin der Assassinen, "every assignment has it's pros and cons", es wird viel erzählt, das meiste ist bekannt, Law wiederholt sich in seinen Texten, die Klischees werden prononciert.

"Just another Cliché", hier damit gespielt, nicht wortwörtlich und ernst genommen, auf die humoristische, die sarkastische Tour etwas mit dem Thema gespeist, ein komödiantischer Actionthriler, ein menschliches Exit Protocol, eines auf zweiten Beinen. Kirk spielt an der Seite von Lundgren, seine bessere Hälfte, dann die Kirche wieder im Blickfeld, Gebete werden gemacht, um Schutz gesucht und Amen gemacht, noch vor dem Kirchenshoutout, dann auch die Einführung von White, eine willkommene Ergänzung. Verstärkung wird immer gerne begrüßt und angenommen, sowohl als auch, gerade in diesem Bereich des Genres, gerade auch ein zweiter Shootout angeleiert, außerhalb einer Bungalowanlage, die Feinde des Feindes machen beste Freude, heftiges Dauerfeuer und Dauerfeier, natürlich mit Computereinsatz und auch Hilfe beim Stuntdouble, die Leute werden nicht jünger und fitter, es geht eher andersherum, die Lebenslinie schreitet voran, oder wird wie hier gewaltmäßig unterbrochen; auch dann per Todesauftrag.

Wortspiele werden gemacht, Oneliner, Eskalationen eher verbal, eine ständige Konfrontation, eine permanente Konkurrenz, ein sich Aneinanderreihen, Aneinander reiben, dazu auch etwas Menschlichkeit zwischendurch, die Filme müssen gefüllt werden ohne Budget, eine kleine Auseinandersetzung am kleinen Airport auch noch, eigentlich und normalerweise nicht der Rede wert; hier ist man schon über die Schauspieler zufrieden, die ihre Sätze aufsagen, selbst die Ms Kirk. Um Moral und Anstand und Gewissen geht es zwischendurch, auch nicht auf die biernerste Art, als lakonisch und analog, dazu eine Gestalt mit als Engelchen und Teufelchen, und der Hauptdarsteller bleibt und ist blass, sieht auch nach nichts aus, das ist schade, passt aber zum Film.

Ein Toast demnach auf das Filmchen, es kann jede Unterstützung und Beistand gebrauchen, es wird keine Aufmerksamkeit erregen, außer von der üblichen kleinen Klientel gesehen, den Fans der Darsteller, dem Liebhaber des Genres, die Leute, die die Leute hier 'kennen', vor und hinter der Produktion, aus whatever reason. Die paar Milliönchen, die man zur Verfügung gehabt gehabt – Thieves Highway letztens hat 4 Mio. USD gekostet und wird besser finanziert gewesen sein–, hat man versucht einzusetzen, Kudos auch an Lundgren, der sich hier erneut und abermals vermehrt als Darsteller bewährt. Als Actionfilm angelegt bemüht man sich um Verweise dessen, um ein mehrzelliges Killerteam, ein maskiertes Todeskommando, um eine Belagerungssituation, um mehrere persönliche Konfrontationen, um Eskalation und Deeskalation; Waffenvielfalt ist auch mit ganz vorn, zudem gibt es zuweilen die Benutzung und Benetzung von Blutpäckchen als Erweiterung, plus einen vorgezogenen Showdown und einen spontanen Rest.

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