Review

Blut bedeutet Leben… oder Tod

„Bleeding“ reiht sich neben ungewöhnlicheren, kultigeren Vampirdramen wie Romeros „Martin“ oder Ferraras „The Addiction“ ein und erzählt von zwei (drogenabhängigen) jugendlichen Kumpels, die von zuhause ausreißen und in einer vampirischen Welt (wo u.a. Blut als Droge genutzt wird!) eine ausgehungerte Frau in einem leeren Haus finden…

Der Virus der Gegenwart

Eine schwitzige Atmosphäre, eine wichtige (aber keinesfalls neue) Metapher und intensives Schauspiel kann und will ich „Bleeding“ gar nicht absprechen. Dazu kann sich auch das Sounddesign (z.B. die Schreie der „Infizierten“) hören lassen und der Mix aus Vampirhorror, Drogenfamiliendrama, kriselnder Bromance und Gangstermilieu hat in der Theorie seinen Reiz. Richtig aus all dem ernähren und von dem leben kann „Bleeding“ meiner Meinung allerdings kaum. Die Handlung kommt nur schleppend in Gang, die Genreseiten werden nur gestreift, die Metapher finde ich ehrlich gesagt mittlerweile platt und ich konnte keinen Zugang zu den zwei Jungs aufbauen. So richtig entscheidet sich „Bleeding“ nie auf welche Seite er fallen will - und landet dabei ein wenig auf seinem Kopf. Eine sehr trockene Angelegenheit, die viel zu spät zu ihrem Vampirdasein steht. Wenn überhaupt. Körperlich, krankhaft, kalt. 

Danach knurrt der Magen noch immer… 

Fazit: stark gespielt und mit Berechtigung als (wenn auch wenig kreative) „Drogenmetapher“… Trotzdem fehlt mir bei „Bleeding“ ein gutes Stück Biss, Tempo und Spannung. Auch Genreherz. Dreckig, düster, dröge. 

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