Review

Mehrheitlich ungern denken die Menschen an die Zeit der Pandemie zurück, welche natürlich auch die Machart entsprechender Filmproduktionen prägte. Das vorliegende Werk wurde augenscheinlich unter der Hand gedreht, der Abspann erwähnt noch nicht einmal irgendwelche Crewmitglieder wie den Covid Compliance Cop. Doch erst im Verlauf und vor allem im Bezug auf den Titel kristallisiert sich heraus, wie niedrig das Budget tatsächlich gewesen sein muss.

Oneonta im US-Bundesstaat New York: Familienvater Spencer ist mit Frau und Tochter zurück aufs Land gezogen. Ihr Haus liegt so abgelegen, dass es noch nicht einmal dauerhaft Netz gibt. Doch dann mehren sich Meldungen eines anstehenden Asteroidenabsturzes genau über diesem Gebiet und es stellt sich die Frage: Flucht oder bleiben…

Zu jener Zeit gab es ja einige Weltuntergangsszenarien, aus denen zwangsläufig das Kernelement der Isolation hervorging. Davon ist hier rein gar nichts zu spüren und obgleich es in der überschaubaren Gruppe illustrer Charaktere den schon obligatorischen Verschwörungstheoretiker gibt, ist wenig von Berührungsängsten zu spüren.

Das als Mischung aus Drama und Comedy angelegte Szenario wurde gewissermaßen an Originalschauplätzen gedreht und es wirken auch Menschen als Statisten mit, die offenbar hier leben, was der Chose zumindest eine gewisse Authentizität verleiht. Doch obgleich das männliche Trio (Frau und Tochter spielen kaum eine Rolle) weitgehend sympathisch erscheint, erweisen sich die meisten Gags als Rohrkrepierer. Wenn Läden im Ort schlicht „Phone Store“ heißen und Internet für 500 Dollar monatlich versprechen, vermag dies selten mehr als ein Lächeln hervorzurufen.

Was aber vor allem fehlt, ist jene Spannung, die man vom Titel her ableiten würde. Da gibt es keine greifbare Bedrohung, etwaige TV-Bilder von Journalisten sehen arg gestellt aus und wer auf eventuelle Spezialeffekte hofft, - Spoiler – es gibt keinen einzigen, obwohl es das Cover suggeriert.

Stattdessen eben ein paar Hinweise auf die Wichtigkeit von Familienzusammenhalt, das Zusammenschweißen von Individuen, die in einer vermeintlichen Ausnahmesituation erst zueinander finden und anbei nicht gerade wenig Product Placement, sofern es überhaupt mal in den Ortskern geht.

Sonderlich in die Tiefe geht der Stoff dabei zu keiner Zeit und erfährt eher seinen Tiefpunkt, als die Einnahme von halluzinogenen Drogen zu Philosophien über das Sein im Hier und Jetzt führen. Etwas geerdeter läuft zwar das Finale ab, doch auch dieses ist dramaturgisch kaum der Rede wert. Entsprechend plätschert der Streifen ohne Höhepunkte vor sich hin und hält sich ausschließlich mit dem nicht ganz schlechten Schauspiel halbwegs markanter Figuren über Wasser.
4 von 10 



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