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Bei den Schlagwörtern Ägypten, Mumie und Abenteuer drängt sich das Franchise um Indiana Jones geradezu auf. Indem dieser Name auch direkt erwähnt wird, macht Langfilmdebütantin Barbara Schulz auch keinen Hehl daraus, was als Inspirationsquelle diente.

Der exzentrische Ägyptologe Robinson findet bei Ausgrabungen in Kairo eine Inschrift, die darauf hindeutet, das einst Napoleon den Schatz von Cheops nach Paris brachte und ihn dort versteckte. Gemeinsam mit Tochter Isis und Enkel Julien folgt das Team diversen Hinweisen, doch ein dubioser Kunsthändler ist ihnen stets im Nacken…

Der Einstieg in Kairo gibt zumindest ein taugliches Tempo vor, da man nach der illegalen Aktion sogleich die Behörden im Nacken hat. Zudem ist Hauptfigur Robinson ein rastloser Zeitgenosse und Nerd, dem stets eine gewisse Hektik mitschwingt. 

Die Familienzusammenführung mit anschließender Schnitzeljagd durch Paris gestaltet sich leider weniger spektakulär. Man streift einige bekannte Szenarien und gerät final auch mal in unterirdische Gefilde, während es mit dem Kunsthändler und zwei observierenden Polizisten weitere Instanzen gibt, welche allerdings eher passiv mitmischen. Das Klischee der entfremdeten Tochter und dem stets im Ausland befindlichen Vater entfaltet sich beinahe genauso lahm wie die Heranführung von Julien an neuartige Funde.

Etwaige Auflockerungen sind rare Momentaufnahmen, etwa bei einem groben Fehlverhalten in einem Antiquariat, während der Wortwitz wahrscheinlich bereits bei der Übersetzung aus dem Französischen verloren ging. Was aber vor allem fehlt sind Schauwerte. Denn abgesehen von einer mumifizierten Erscheinung auf einem Stuhl sind zwar hier und da alt anmutende Requisiten zu sehen, doch Fallen, lebensgefährliche Situationen oder gar inflationäre Bedrohungen finden sich gar nicht. Folgerichtig kommt auch kaum Spannung auf, selbst als gegen Finale Schutt von der Decke rieselt.

Die Spielfreude der Darsteller treibt die Chose schließlich noch einigermaßen voran, die häufigen Schauplatzwechsel auch, doch unterm Strich gibt es zu wenig Abenteuer, kaum Rätsel, dafür aber jede Menge Fakten französischer Geschichte und Kultur.
Übersinnliche Zutaten finden sich ebenfalls nicht und so muss schon hinterfragt werden, wer da als Zielgruppe anvisiert werden soll, da die Sprache für unterhalb der FSK12 manchmal zu derb ist, während Erwachsenen nur Harmloses geboten wird.
4 von 10 

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