Die Schlümpfe machen jetzt TikTok
Nach drei definitiv nicht guten, aber relativ erfolgreichen Kinofilmen für Sony als Mischung aus Animation und Live-Action hat nun Paramount die Rechte für einen deutlich animierteren Schlümpfe-Kinofilm gekauft und lässt die zeitlosen blauen Waldbewohner auf eine enorm musikalische wie überdrehte Rettungsaktion u.a. nach Paris in unsere reale Welt gehen, denn Papa Schlumpf wurde entführt...
Auch auf indisch...
"The Smurfs" (2025) ist ein aggressiv machender Jukeboxfilm für die Kleinen - allerdings mit neuen Songs von Rihanna und Co., was nur leider keinen Film alleine tragen kann. Doch irgendwie meinte man das bei Paramount wohl. Die Farben knallen, für Fans der Musiker mag Anreiz aufgrund des neuen Stoffes da sein, die Kleineren werden gut von Lautstärke und Leuchten zugeballert. Aber im Grunde ist dieser "Neustart" eine ziemliche Katastrophe. Hübsch ist der visuelle Stil nie. Rihanna ist eine völlig unbegabte Synchronsprecherin und unpassende Schlumpfine (habe den Film im englischen Original gesehen). Die Anbiederung an den modernen und weltweiten Markt - was von einem Meme-Mischmasch bis zu indischen Tänzen reicht - lässt einen mit dem Kopf schütteln. Der Ton ist völlig all over the place. Mal düster, mal kindlich. Meist näher an "Despicable Me" als an der klassischen Zeichentrickserie. Und unterbewusst fühlt man, dass hier einfach fast nichts an dem richtigen Platz ist. Dass das nicht meine Schlümpfe sind. Und Paramount den reinen, schnellen Dollar gerochen hat - und dabei eine seelenlose, hyperaktive und penetrant trällernde Hülle zurückgelassen hat, die man fast als Zombie-Schlümpfe beschreiben kann... Ganz mies. Einen Punkt für die Verfolgungsjagd gegen Ende durch viele verschiedene Animationsuniverse - von Videospielen bis zu Animes. Aber solche Kreativität sucht man ansonsten hier vergebens.
Fazit: knallig-überdrehtes Schlümpfe-Musikvideo, dem sogar die grundsätzlichsten filmischen Grundlagen fehlen und bei dem man nur genervt abschalten kann - geistig oder wahrhaftig!