Ist es ein Fortschritt oder Rückschritt für den deutschen Regisseur Marcel Walz, der in seinen Anfangsjahren einige Horrorfilme auf besserem Amateurniveau ablieferte und nun für Asylum arbeitet? Jene kanadische Filmschmiede ist bekanntermaßen nicht gerade für ihre aufwendigen Produktionen berühmt, wie auch vorliegender Dino-Trash untermauert.
Eine Forschungsstation auf einer Insel im Pazifik. Wissenschaftlern um Marie ist eine Sensation gelungen, denn soeben sind einige Velociraptoren in den Laboren geschlüpft. Aufgrund des überdimensionalen Wachstums brechen die Kreaturen jedoch aus und drohen die Insel zu verlassen. Derweil strandet Eric mit seinem Tanker auf der Insel und will die Raptoren für seine eigenen Zwecke einfangen…
Erwartungsgemäß steht derartigen Projekten von Asylum wenig Budget zur Verfügung und so spielt sich ein Großteil der Handlung in den austauschbaren Räumlichkeiten der Station ab, welche augenscheinlich aus verschiedenen Bereichen unterschiedlicher Industrieanlagen besteht. Landschaftsaufnahmen stammen hingegen aus dem Archiv, nur der Tanker des Antagonisten ist etwas aufwendiger in Szene gesetzt.
Im Kontrast zur Ausstattung steht der Score von Routinier Harry Manfredini, der sich gleichermaßen weit über dem Niveau des Inhalts bewegt. Jener besteht im Grunde nur darin, dass sich die Gruppe vor den wenigen Viechern verstecken muss, während einer der 100 Baldwins den Bösewicht auf dem Tanker gibt und in der zweiten Hälfte verstärkt mitspielt, wogegen die Raptoren phasenweise länger abtauchen.
Die Texturen der Viecher fallen zwar annehmbar aus, doch innerhalb der Kulissen werden diverse Schwachstellen wie ausbleibender Schattenwurf und unrealistische Bewegungen zum Manko. Um technische Defizite zu kaschieren, sieht man bei Attacken nie einen Raptoren mit entsprechenden Opfern, lediglich sauber gestaltete Verletzungen wie ein zerfetzter Unterarm oder eine Leiche mit Gekröse zeugen von der Aggressivität der Angreifer.
Während die Besetzung austauschbar anmutet, weitgehend unterdurchschnittlich performt und viele banale Dialoghülsen von sich gibt, fällt das Ausbleiben von Humor ebenfalls negativ aus. Hier und da wäre angesichts der eindimensionalen Abläufe zumindest Raum für Situationskomik gewesen, doch das Geschehen nimmt sich durch die Bank ernst, was in Anbetracht hanebüchener Abläufe im letzten Drittel für sich genommen schon trashig rüberkommt.
Da es über weite Teile an Spannung und Actioneinlagen mangelt, fällt der Unterhaltungswert trotz der kurzen Laufzeit von 83 Minuten eher gering aus. Die überraschungsfreie Geschichte bleibt eindimensional und in den meisten Belangen erahnbar, ein Mitfiebern fällt nahezu flach und die eigentliche Attraktion in Form angriffslustiger Dinosaurier sah anno 1993 bei „Jurassic Park“ bereits deutlich überzeugender aus.
3 von 10