Review

Der charismatische Steve James war eigentlich immer nur eine Art Mitläufer im B-Actiongenre. Er ergatterte sich einige Nebenrollen und fiel den Filmemachern erst richtig in " American Fighter " auf. An der Seite von Michael Dudikoff machte James eine tolle Figur. Dreimal bildete er in seiner Filmographie ein Team mit Dudikoff, auch an der Seite von David Bradley durfte er sich mit den Ninjas prügeln. Dem Publikum, inklusive mir, war James auf jeden Fall sympatisch, also spendierte man ihm seinen eigenen Film. James spielte die Hauptrolle und schrieb das Drehbuch. Eigentlich nur wegen ihm habe ich mir " Logan Blade " überhaupt angesehen. Die Enttäuschung danach war ziemlich groß, gerade James, der bis jetzt immer im Schatten stand, hätte einen besseren Einstand verdient gehabt.
Story:
Logan Blade (Steve James) wurde von der Polizei gefeuert, nun ist er ein knallharter Kopfgeldjäger. Ganz besonders hat er es auf die Organisation von Angel (John Leguizamo) abgesehen, der zusammen mit mit dem wahnsinnigen Walsh (Reb Brown) eine Killertruppe auf die Beine gestellt hat. Mit dieser Truppe will er die Stadt kontrollieren und schaltet systematisch alle Konkurrenten aus. Doch Blade schafft es Angel hinter Schloss und Riegel zu bringen. Bei einem Transport wird Dieser jedoch wieder von Walsh befreit. Nun ist Blade in der Schusslinie und auch seine Freundin Denise (Valarie Pettiford) wird gekidnappt. Blade ist klar, dass er Angel und seiner Organisation nun entgültig den Gar ausmachen muss, um wieder ein ruhiges Leben führen zu können.

Das niedrige Budget fällt ganz besonders bei den schlechten Darstellern ins Gewicht. Selbst Steve James ist hier nicht ganz auf der Höhe. Es fehlt ihm hier an Humor und Ausstrahlung, auch sein komisches Outfit, langes Cape und Hut, trägt eher zur Erheiterung dar, als zu gefallen. Man versucht ihm hier auf Biegen und Brechen eine besondere Coolness anzuhalftern, doch der Schuss geht nach hinten los. Seine Performance ist bestenfalls solide, zu lustlos. Doch James ist hier noch mit Abstand das beste Pferd im Stall, denn nicht mal John Leguizamo kann hier überzeugen. Es gibt hier einige Totalausfälle, wobei auch die miesen Dialoge das Ganze noch schlechter machen, als es eigentlich ist. Manchmal kann man unfreiwillig laut loslachen. Ich frage mich, ob James beim Drehbuchschreiben vielleicht etwas zu tief ins Glas geschaut hat, denn es ist wirklich schwer nüchtern so einen Schrott zu verzapfen. Und das noch in einem Film, der sich bierernst nimmt. Immerhin sind so einige unfreiwillige Lacher vorprogrammiert.
Die Story selbst ist auch nicht besser, wenn man sie überhaupt so nennen kann. Es geht hier einzig und allein um Blades´s persönlichen Feldzug gegen Angel, der natürlich später die Freundin von Blade kidnappt. Hier werden alle Klischees erfüllt, vor allem die wirklich nervige Liebesbeziehung zwischen Blade und Denise. In Punkto Action kann man auch nicht gerade glänzen, auch weil zu wenig davon vorhanden ist. Man konzentriert sich lieber auf die schlechten Dialoge und davon gibt es massenweise. Einige Längen muss der Zuschauer hier überwinden, denn zwischen den wenigen Actionszenen herrscht gähnende Leere. Höhepunkte gibt es auch Keine. Die Kurzen Shootouts bieten zwar viele extrem blutige Einschüsse, sind aber sehr lahm inszeniert. Die kurze Verfolgungsjagd ist ausser der netten Explosion auch nicht der Rede wert, aber das Finale kann man lassen. Hier darf James dann auch endlich mal richtig zuschlagen, wobei dies auch hätte spektakulärer ausfallen können, aber man kann als Zuschauer zufrieden sein, dass er überhaupt mal kämpfen darf.
Atmosphäre kann auch nicht richtig aufkommen, obwohl meistens gerade solche Filme damit punkten können. Der Score klingt ganz nett, leider hat man nicht mehr als drei verschiedene Melodien parat.

Fazit:
Ich hätte es Steve James wirklich gegönnt, wenn " Logen Blade " ordentlich geworden wäre. Aber stattdessen ist es ein sehr unterdurchschnittlicher B-Actioner geworden, der obendrein noch sehr lahm inszeniert wurde. Die Schauspieler sind mies, die Story nicht der Rede wert und actionmäßig sieht es auch nicht rosig aus. Muss man absolut nicht gesehen haben, mit den 90 Minuten lässt sich was Besseres anfangen. Trotzdem ist es schade drum.

Details
Ähnliche Filme