Review

Im Altersheim geschehen Dinge…

Ist „Altersheimhorror“ jetzt ein eigenes Subgenre?! Jedenfalls kriegt „The Home“ nicht nur den Preis für den generischsten Titel des Horrorjahrgangs, sondern er erinnert stark an und kompostiert schamlos Versatzstücke aus „Shining“, „Get Out“, „A Cure For Wellness“ oder auch dem deutschen, noch deutlich mieseren „Old People“, wenn ein (Graffiti-)Straftäter bei seinem Sozialdienst in einem abgelegenen Altersheim unberuhigende Dinge mitbekommt… 

Geisterbahn des schlechten Geschmacks

Eine wirkliche Kritik am amerikanischen Gesundheits- oder Pflegesystem sollte man nicht erwarten. Einen originellen Grusler die meiste Zeit auch nicht. Aber was hat mich bei „The Home“ denn dann überhaupt bei der Stange gehalten? Regisseur DeMonaco hat schon mit seinen „The Purge“-Filmen bewiesen, dass er zumindest handwerklich sauber, schnell und mit Zugang zum Massengeschmack „Genre“ bzw. „Horror“ inszenieren kann. Und seine Werte und Qualitäten beweist er auch hier. Das ist alles andere als kreativ oder genial, ganz im Gegenteil. Hausmannskost. Aber die einzelnen Teilchen setzt er temporeich, fies und lückenlos zusammen. Dazu wirkt Davidson als Horrorprotagonist auf mich recht frisch und ehrlich, einige freakigere Momente der rüstigen Rentner haben mich gekriegt und die Laufzeit hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf. Und das Finale… puh… das haut nochmal weit über seiner sonstigen, eher sicher heruntergespielten Liga einiges raus. Und wenn Filme top finishen, dann entlassen sie einen immer eventuell befriedigter wieder in die reale Welt zurück als sie es eigentlich verdienen und sie kaschieren eventuell Schwächen und Blässe aus den zwei Dritteln zuvor… Eventuell. Teilweise. Wenn man nicht zu streng ist. Und wegsieht, wenn das Ganze in seinen schlimmsten Momenten fast wie eine (unfreiwillige) Parodie oder ein Shyamalan auf Wish bestellt wirkt… 

Windeln & Weicheier

Fazit: teils lahm, teils schräg, meist oberflächlich, insgesamt gut mit Zug… DeMonaco ist hier sicher weder ein Qualitätsfilm noch etwas Originelles gelungen. Ein authentischer Pete Davidson, enormes Tempo, ungenierte Farbfilter + Jumpscares + Ekelmomente und ein wirklich bonkers letzter Akt werten diesen ziemlichen Klischeehaufen aber immerhin kurzweilig und gehörig auf… Für einen Daumen hoch reicht’s trotzdem nicht ganz. 

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