Es ist mal wieder Jesterday und laut Autor und Regisseur Colin Krawchuck kann der Killer mit der Narrenmaske ausschließlich in der Halloweennacht zur Tat schreiten. Gewisse Parallelen zur Reihe „Terrifier“ sind erneut unübersehbar.
Es ist Halloween. Die 15jährige Max hat sich als Zauberer verkleidet und fristet mit ihren simplen Kartentricks eine einsame Zeit als Außenseiterin. Dies ändert sich, als sie auf Jester trifft, einen maskierten Typen, der ebenfalls auf Zaubertricks steht. Doch die anfängliche Begeisterung weicht, als Max die tödlichen Absichten hinter der Maskerade entdeckt…
Nach zwei Jahren Pause tritt der elegant auftretende Schlächter erneut auf den Plan und zögert nicht lange mit blutigen Taten: Bereits nach einer Viertelstunde gehen bereits zwei Opfer auf sein Konto. Leider gibt das nicht die erhoffte Marschrichtung vor, da sich die Erzählung zunächst um die Einführung der sympathischen Außenseiterin dreht, welche in einem Diner erkennt, wie Mitschüler über sie denken.
Der Stoff lebt in erster Linie von der Atmosphäre im Kontext des Verlaufs einer Halloweennacht in einer amerikanischen Kleinstadt. Alles ist festlich geschmückt und teils beleuchtet, vereinzelt sieht man Kinder mit ihren Eltern durch die Straßen ziehen, während einzelnen Individuen weniger Glück beschert ist, da Jester vor dem tödlichen Eingriff teils verblüffende Tricks vollzieht, welche über einfache Kartenspielchen hinausgehen. Er kann in Millisekunden seine Position wechseln und im Zweifel auch mal über eine blutige Leiche sprechen, da er ansonsten nonverbale Konversation betreibt.
Die blutigen Eingriffe sind weitgehend praktisch in Szene gesetzt, obgleich heraushängende Augäpfel nur allzu offensichtlich getrickst sind und man sich das Ableben eines wirklich fiesen Individuums weitaus grafischer gewünscht hätte, da einige wenige Kills ins Off verfrachtet wurden. Generell fällt das Treiben nicht übermäßig blutig aus, wonach die FSK16 voll in Ordnung geht. Aber auch der fiese Ideenreichtum lässt gegenüber eines „Terrifier 3“ durchaus zu wünschen übrig, - Jester tritt nicht ansatzweise so garstig auf wie Clown Art.
Dennoch hinterlässt der Titelgebende einen positiven Gesamteindruck, da sich das kurzweilige Treiben kaum mit Nebensächlichkeiten beschäftigt, die Atmosphäre des Settings punktet und trotz ausbleibender Überraschungen ein passables Finale mit ansprechender Pointe geboten wird. Für die Einstimmung an Halloween zumindest keine schlechte Wahl.
6 von 10