Review

Kammerspiele in unterirdischen Gefilden sind nicht gerade ein Vergnügen für eingefleischte Klaustrophobiker. Vor allem nicht, wenn sich das Potenzial als das für einen Kurzfilm herausstellt.

Mark (Jamie Costa) landet auf dem felsigen Boden eines Kraters, der soeben in einer Metropole entstanden ist. Mit einer Wunde am Bauch schleppt er sich in einen Tunnel, wo er auf Kate (Emalia) trifft, die von einer Bedrohung durch Kreaturen spricht. Kurz darauf bemerkt auch Mark, worauf die ebenfalls verletzte Frau anspielte…

Es gibt nur wenige Einstellungen außerhalb des unterirdischen Schauplatzes. Gleich zum Einstieg geraten Menschen in einem Bürokomplex in Panik. Die Kamera folgt brennenden Fahrzeugen bis zu einem breiten Loch in der Straße, an dessen Boden einer der beiden Protagonisten kauert. Ausgestattet mit einem Zippo und einem reichlich demolierten Mobiltelefon schleppt er sich alsbald durch die felsigen und teils engen Schächte.

Mit Kate gesellt sich eine Person hinzu, die zunächst zwischen Hysterie und Panik und gespielter Dominanz nicht allzu greifbar erscheint. Offensichtlich lügt die Frau bei ihrer Vorgeschichte und das Verhältnis der beiden pendelt fortan zwischen Misstrauen, Anspannung und zwangsläufiger Kooperation. So wirklich warm wird man, trotz kurzer Hintergrundgeschichten mit beiden nicht so recht.

Was folgt, ist ein permanentes Kriechen, hecheln und lauschen, während die potenziellen Gegner lange Zeit lediglich zu hören sind. Die Situation erinnert unweigerlich an „The Descent“, allerdings mit recht viel Leerlauf und deutlich weniger spannenden Einlagen, zumal sich die Vorgänge bereits nach kurzer Zeit nur noch wiederholen.
Als die Viecher letztlich zu erspähen sind, offenbaren die CGI allenfalls tauglichen Durchschnitt und auch das Creature Design zeugt nicht von allzu doller Kreativität.

Obgleich es anbei zu kurzen Gewalteinlagen kommt, halten sich explizite Momente des Blutvergießens in Grenzen, es tauchen nur wenige Randfiguren auf und letztlich geht es ausschließlich darum, sich einmal mehr dem vermeintlichen Tageslicht hinzuwenden.
Immerhin hat man sich bei den letzten Einstellungen etwas gedacht, wogegen der Hintergrund der Bedrohung rein gar nicht erläutert wird.

Immerhin taucht man fast nie gänzlich in der Dunkelheit ab und trotz spärlicher Beleuchtung behält man weitgehend die Übersicht. Die beiden Mimen performen tauglich, der Einsatz des Scores ist zweckdienlich und die Kamera arbeitet ordentlich. Die Geschichte hingegen entwickelt keine flüssige Dynamik, es entsteht immer wieder Redundanz und auch die wenigen Konfrontationen lassen kaum mitfiebern.
Das unterirdische Unterfangen verspielt definitiv einige seiner Möglichkeiten.
4,5 von 10

Details
Ähnliche Filme