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Regisseur Anthony C. Ferrante. Er ist der Mann hinter der legendären Reihe Sharknado, die im Zeitraum von 2013 bis 2018 immerhin sechs Teile hervorbrachte. Entsprechend deutet „Great White Waters“ unweigerlich auf ein weiteres Mitwirken von Haien hin.

Florida Keys: Als Drogenschmuggler aufgrund eines Haiproblems auf hoher See baden gehen, soll eine zweite Einheit des Bosses Reverend eine Bergung unternehmen. Zufällig taucht in diesen Gewässern die Zivilistin Gia, die sich mit Haien recht gut auskennt…

Man mag annehmen, dass sich Ferrante zwischenzeitlich von der Vorstellung springender Haie distanziert hat. Flöte piepen. Denn gleich zum Einstieg absolvieren die Meeresbewohner absurd hohe Sprünge, wonach die erste Crew von Gangstern binnen kurzer Zeit Geschichte ist.
Danach geht es leider etwas schleppend voran, da die vermeintliche Heldin umständlich und gleichermaßen kitschig (Verlust des Mannes) eingeführt wird.

Aber auch unter den Gangstern herrscht formelhaftes Treiben mit zahlreichen Klischees, einschließlich neuer Mitglieder und dem Streit vermeintlich etablierter Anführer. Da das Setting trotz Schauplatzes unter freiem Himmel recht begrenzt ist, tauchen die Haie phasenweise etwas zu lange ab und konzentrieren sich einzig auf die bösen Wichte. Folgerichtig hält sich das Blutvergießen in Grenzen.

Anderweitig gehen gelungene Unterwasseraufnahmen der Tauchgänge mit einer soliden Kameraarbeit und passabel gestalteten Haien einher. Die komplett abgelichteten Tiere überzeugen sogar eher als die deutlich schlechter inszenierten Flossen an der Wasseroberfläche, welche zuweilen unnatürlich aussehende Wellenbewegungen mit sich ziehen. Erst gegen Ende geben die Tiere noch einmal etwas mehr Gas, da sie möglicherweise doch etwas vom Kokain genascht haben.

Handlungstechnisch sind zwar noch zwei kleine Twists auszumachen, doch diese sorgen nicht unbedingt für mehr Spannung. Im Gegenteil. Das Finale läuft in erwartbaren Bahnen ab und es wird eine Figur nachgeschoben, welche dem Publikum ein wohliges Gefühl generieren soll, was aber ein weiteres Mal in Kitsch ausartet.

Zwar kommt eine Enthauptung (außerhalb des Haiterritoriums) kurzfristig überraschend, doch es hätte insgesamt gerne etwas bissiger zugehen können. Auch auf Humor wird komplett verzichtet, wonach Teile der 93 Minuten etwas langatmig anmuten. Kompetent gefilmt und einigermaßen okay performt wird die Chose zwar, doch über Durchschnitt kommt dieser Tierhorror zu keiner Zeit hinaus und dürfte allenfalls Genrefreunden zusagen, die nahezu alles von Asylum mitnehmen.
5 von 10 

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