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In einer Mixtur aus „The Purge“ und „Battle Royale“ kommt die Regiearbeit des erfahrenen Stuntman James Bamford („Watchmen: Die Wächter“, „Elysium“, „Butterfly Effect“) daher.
Als Oberschurken hätte er augenscheinlich gerne Anthony Hopkins engagiert, doch der hatte wohl keine Lust auf einen Kurzurlaub in Bulgarien. Immerhin stand dessen markante Synchro von Kaspar Eichel zur Verfügung.

25 Millionen Dollar winken dem Gewinner eines groß angelegten Untergrundwettbewerbs, zu dem sich allerlei blutrünstiges Gesindel einfindet. Als der Sohn von Nathaniel (Jon Voight) dabei durch eine Manipulation ums Leben kommt, will er sich am Veranstalter Skoll (Rade Serbedzija) rächen. Doch die infiltrierten Fighter müssen mit doppelten Bandagen kämpfen…

So ganz klar definiert sind die Regeln des von Fernsehkameras begleiteten Unterfangens nicht. Natürlich geht es im Kern um Wetten, Geld und Macht, da sich in einer Luxuslounge die völlig überzeichnete High Society befindet, während es im abgeriegelten Stadtgebiet zunächst eher zögerlich abgeht. Da die erste Runde vermehrt ohne Waffengebrauch vonstatten gehen sollte, hätte man von einem immer noch agilen Daniel Bernhardt (Bloodsport 2 und 3) gerne mehr Moves gesehen, als dass der sich in der Rolle als Reverend mehr bekreuzigt als Kicks auszuteilen.

In der Runde der scharfen Klingen geht es dann deutlich physischer zu, wobei das CGI-Blut deutlich als solches erkennbar ist, was auch in der finalen, titelgebenden Runde ein auffallendes Manko markiert. Allerdings steigt von Runde zu Runde das Tempo und es ist zusehends mehr Dynamik im Spiel, was sich nicht zuletzt bei der Wahl einiger effektiver Schauplätze wie Autowerkstatt oder Kinosaal offenbart. 

Hinzu gesellen sich kleine storytechnische Finten, die innerhalb der dünnen Geschichte erfrischend rüberkommen, während sich unter den Kämpfern nach und nach kleine Sympathieträger herauskristallisieren, wogegen die Schurken stets ein wenig garstiger agieren.
Schade nur, dass Bramford die Chose etwas zu ernst angeht und ihr kaum Raum für kleine Aufheiterungen zugesteht.

Eigentlich ist reines Herumballern in der Regel eher öde, doch in Kombination mit etwas Berechnung und Akrobatik darf man auch mal fünfe gerade sein lassen, wenn zum Finale plötzlich unglaublich viele Statisten mitmischen, die definitiv nicht zum offiziellen Teilnehmerfeld zählen. Und Jon Voight, der oft lustlos vorbeischaut, um seinen Scheck mitzunehmen, ist partiell mit sichtlicher Spielfreude unterwegs, was insgesamt auf einen Großteil der Mimen zutrifft.

Obgleich sämtliche Stunts sauber ausgeführt sind, ein explodierendes Auto okay getrickst ist und das Erzähltempo in der zweiten Hälfte durchaus in Beschlag nimmt, mangelt es, bedingt durch ein eher geringes Budget an erinnerungswürdigen Schauwerten. Zur reinen Berieselung taugen die 102 Minuten hingegen allemal.
6,5 von 10



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