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Noch unermüdlich auf der Pirsch des Bereicherns des preiswerten Actionthrillers für die Kino, Mid-Budget im niedrigen zweistelligen Bereich und Mid-Quality für den Fans des Genres, neben Statham derzeit der Einzige in dieser Fraktion, sieht sich Dave Bautista derzeit mit weniger Zuspruch des früher verlässlichen Publikums gesegnet, die Werke werden zwar noch auf der großen Leinwand gezeigt, stellen sich aber wie bspw. The Killer's Game als unschöne Flops heraus und allgemein als unter dem Radar der Zuschauer geeicht. Auch Trap House geht diesen Weg des 'geringsten Widerstandes', eine Nichtbeachtung weitgehend, später im raschen Heimvideosegment dafür schneller in der Aufmerksamkeit der wohl schwindenden Klientel und zumindest zu kleinen Aufmerksamkeiten für daheim geeignet. Trap House führt Bautista erneut mit seinem Stuber-Regisseur Michael Dowse zusammen, dort in der Actionkomödie, hier im etwas ernsteren Milieu, produziert von Aura Entertainment in Zusammenarbeit mit Signature Entertainment und Creativity Media, ein gemeinsames Unterfangen. Locker-flockig dabei und dies erstmal nur im Intro, Capstone Pictures zusätzlich als produzierendes Studio, eine gemeinsame Aktion, der Versuch des Bespielens der Lichtspielstätten trotz eingeschränkten Budget, mit einem eingeschränkten Star, mit viel prophezeiter Leichtigkeit im Sinne, mit dem schnellen Gang auf die Figuren zu, dem Drehen im Kreise, der Übersichtlichkeit des Geschehens und des narrativen Fortschritts, trotz des R - Ratings eine familienfreundliche Herangehensweise, typisch amerikanisches Kino mit einigen Ausbrüchen nach vorn. In El Paso, Texas beginnt die Handlung, "Showtime!" wird ausgerufen, vorne der Van und hinten drin versteckt die Sturmtruppen, die Waffen von der Gegenseite bereits gezückt und bereit im Anschlag, die erste actionreiche Einlage mit schwerem Arsenal und mancherlei Ablenkungen:

Der für die DEA tätige Ray Seale [ Dave Bautista ] und sein Partner Andre Washburn [ Bobby Cannavale ] sehen sich im Drogenkampf eines Tages einer neuen Gefahrenquelle gegenüber; Rays Sohn Cody [ Jack Champion ] hat mit einigen seiner Schulkameraden um Deni Matthews-Morales [ Sophia Lilies ], Yvonne Reynolds [ Whitney Peak ] und Kyle Albright [ Zaire Adams ] zugunsten der weiteren Freundin Jesse Padilla [ Blu del Barrio ] auf die Zwischen- und Unterhändler vom Gangsterboss Benito Cabrera [ Tony Dalton ] und seiner beratschlagenden Frau Natalia [ Kate del Castillo ] abgesehen. Aus dem scheinbar leichten, erst großteils ungeplanten Unterfangen wird schnell der blutige Exzess, als Cabrera zur Jagd auf die Heranwachsenden aufruft und seine Truppen mobilisiert.

In den Bildern durchaus kräftig gehalten, durch seinen Hauptdarsteller fundamentiert, die ersten Toten in der Szenerie, die Stürmung einer Tankstelle mit schnellläufiger Artillerie, namenlose Schergen prasseln auf den den Boden im Munitionshagel, ein Geheimgang führt in den weiteren Schlamassel. "Deep and dirty" die Prämisse, das Begehen im Vordergrund und im Untergrund, die Kritiken und die die Bewertung schlechter als bei Stuber, das Interesse noch geringer, die Verpflichtungen von Bautista ohne Erfolg leider, eine unterirdisch ausgelöste, zuweilen real und zuweilen mit deutlicher Trickarbeit umgesetzte Explosion. Richtig bewegen kann sich die Hauptfigur aufgrund der vielen und der sauren Muskeln nicht, man wird durch einen Scharfschützen fern in der Wüste am Schauplatz festgefroren und angepinnt, das Blut fließt, es gibt eine erfolglose Reanimation. Vom Film und im Film wird das Überleben versucht, erst die Lockerheit, dann der Ernst, erst der Übermut, dann die Erdung, wobei der Versuch alleine schon adelt und ehrt, für die alleinige Auswertung On Demand zu teuer und für das Kino zu klein und zu übersichtlich, zu verschwindend im Programm gehalten, zu uniform. In der Dramaturgie ist man dabei im kleinen Kreise sicher, ein Voranschreiten und eine Pause, die Erdung durch eine Beerdigung und das Bewusstsein Machen um die Gefahren, die von links und vorne und rechts und hinten kommen, dazu das grenznahe und die Landesgrenzen oft überschreitende Geschehen, die Bedrohung von außen, dafür das feste Kern im Inneren, die amerikanischen Werte um Freundschaft und Familie; Gut gegen Böse in der Formulierung, mit der Waffensprache auf beiderlei Seiten, dem Gesetz gegen das Kriminellentum. Um Gnade wird gefleht, vergebens, wieder der rote Lebenssaft vergossen, der Krieg ausgerufen, der Ton zwischen Englisch und Spanisch, dazu der Blick auf Jüngere und Ältere, auf Heranwachsende und Erwachsene im Geschehen. Verstärkt durch mancherlei Charaktergesichter in den Nebenrollen und der Unterfunktion wird der Fokus zuweilen hinweg von Bautista auf die anderen Figuren und deren Erlebnisse verschoben, breitschultrig die Ermittlungen; von der Wüste in den Tunnel in die Großstadt, ein ausschweifendes DEA-Gebaren, erst der Toast auf die gefallenen Kameraden und dann das Vorauseilen nach vorn.

Im Vergleich zu dem aufgedrehten Stuber und dessen Aussage hier wesentlich ruhiger gehalten, ein bisschen Wrestling zwischendurch, ein bisschen Kollegengespräch, dazu ein Trap House und ein Lockdown, eine musikunterstützte Einleitung, das Milieu einfach, viel Handlangertum und die unteren Beamten, die Geldbündel auf dem Tisch übersichtlich, dem Budget gleich, ausreichend genug für die Buchung von Theatersälen, für das Marketing zusätzlich nicht genug. Die eigentliche Geschichte ist dabei recht hanebüchen, mit einem (wohlgemeinten) Verbrechen das Bewahren des Amerikanischen Traumes, mit dem Drogengeld die Realisierung einer Gegenwart und einer Zukunft, "sounds pretty righteous", mit einigen Verbindungen und Verbrüderungen und Verbündungen und Verkündungen und mancherlei Anvisierung. Ein weiteres Attentat per Scharfschützengewehr, ein Hit and Run, ein derber Kopfschuss im Mittelpunkt, dazu ein leichte Verletzung am Hals eingefangen. Im besten Fall erinnert man die Produktionen aus den Achtziger, tatsächlich, auch da kleinere Arbeiten mit weniger Anspruch und Zuspruch, einfach gehalten und einfach bis strikt eingefangen; im schlechtesten Fall wirkt man gebremst eher und ablenkend mit einigen Schwierigkeiten im Rhythmus, mit zuviel Ausdehnung in der Laufzeit, zwischen The Goonies und Fatal Beauty, das Beschwören von Werten, die verloren gegangen sind und von den Oberen ignoriert, die Kleinen gegen die Großen, eine tödliche Mission mit einigen Spannungs- und Actionmomenten. Ein Durcheinander in den Bildern, mit ersten Glück, mit einem "goddamn' rush", eine Ausweitung der Handlung. Exempel werden statuiert, damit hat man nicht gerechnet, werden Todesurteile ausgesprochen und entsprechend exekutiert, im Namen des Bewahrens der Ordnung.

Die Synopsis ist dabei eher trivial, reine Fiktion, nicht glaubhaft im weiteren Sinne, zu den beiden My Spy etc. eine Ergänzung, entsprechend wird eingangs auch mit 'harmlosen' Waffen hantiert, mit Lärm und Chaos vorgegangen, irgendwo zwischen Minderjährigen-Abenteuer und Erwachsenenkino; mit Bautista vorübergehend in zweiter Reihung. Ein Überfall und eine Verfolgungsjagd über den Wüstenhighway wird eingebunden, letztere solide Stuntarbeit mit geringfügiger Destruktion. Gefilmt in und um Albuquerque ist die Szenerie selber relativ interessant und bodenständig eingefangen, was man dem Inhalt selber trotz einigen Blicken dahingehend nicht bescheinigen kann, trotz Buhlens u die Gunst der Stunde und die Zuneigung des Publikums; trotz oder wegen Händchenhaltens beim Sonnenuntergang und ersten Küssen und Teenager-Liebesszenen, eine allgemein unsichere Mischung zu dem eingangs prophezeiten Action-Inferno. Ein Crime mit Spitzen nach unten und nach oben, eine krude Mixtur, ein unentschiedenes Vorgehen, mit ersten Verdächtigen vermeintlich in den eigenen Reihen und mehr oder minder striktes Vorgehen. Zwischendurch darf auch die Behörde selber wieder an die Arbeit, ein Hinterhalt wird gelegt und prompt in den Schlamassel geraten, ein weiterer Tunnel von Mexiko nach USA und zurück gebaut und entdeckt oder nur zeitweise aufgespürt, eine Darbietung des Kartell und des Kampfes gegen die Drogen, theoretisch ehrliche Themen in überzogener bis naiver Darstellung, formell strikt, materiell die märchenhafte Entgleisung, mit auf sich warten lassender Steigerung. So wird ein weiterer Überfall auf einen Drogenlaster inmitten stürmischer Nacht zu einem Desaster mit gleich verschieden eingreifenden Parteien, eine wilde Schießerei im Sandsturm + Zapfsäulenexplosion, eine Entführung, eine Erpressung, eine Häuserstürmung zu dunklen Stunden, ein Finale zwischen Elternsprechstunde, Generationenkonflikt und hartem Law & Order - Reißer gereicht. 





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