Review

iHaveCNit: Springsteen: Deliver Me From Nowhere (2025) – Scott Cooper – 20th Century Studios

Deutscher Kinostart: 23.10.2025

gesehen am 24.10.2025 in Dolby Atmos

Kinopolis MTZ – Kino 10 – Reihe 9, Platz 16 – 19:30 Uhr

Der junge Singer-Songwriter Bruce Springsteen hat gerade seine Tournee zu seinem letzten Album „The River“ abgeschlossen, so dass es an der Zeit ist, neue Songs zu produzieren. Hierfür zieht er sich in ein abgelegenes Haus in New Jersey zurück, damit er die Texte schreiben und die Songs auf einem Vierspurgerät aufnehmen kann. Der Druck der Karriere und der mögliche weltweite Durchbruch sowie die Einsamkeit und Ruhe sorgen dafür, dass die Auseinandersetzung mit den Dämonen der eigenen Vergangenheit die Produktion des Albums „Nebraska“ nachhaltig beeinflussen wird.

Sowohl zum Jahresbeginn als auch zum Jahresende hin haben wir in 2025 aus meiner Sicht zwei sehr gute, klassisch inszenierte Biopics über zwei wichtige Singer-Songwriter-Legenden geliefert bekommen. Nach James Mangolds „Like A Complete Unknown“ über Bob Dylan ist es nun Scott Cooper, der mit „Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ Elemente von Springsteens Autobiographie „Born To Run“ als auch dem Buch „Deliver Me From Nowhere“ von Warren Zanes kombiniert und damit ein zwar klassisch inszeniertes Biopic über Bruce Springsteen bietet, dass aber jetzt nicht alle bisherigen Karrierestationen im Schnelldurchlauf liefert, sondern sich auf eine Epoche und Episode im Leben und der Karriere von Bruce Springsteen fokussiert. Hier erforschen Regisseur Scott Cooper als auch der großartige Hauptdarsteller Jeremy Allen White nicht nur das Wesen und die Charakteristik im Prozess des Songwritings und der Produktion und Perfektion des Sounds, sondern sie versuchen auch dem Charakter eines Bruce Springsteen sehr nahe zu kommen und ihn greifbar zu machen. Sowohl auf menschlicher als auch auf psychologischer Ebene, denn das in Rückblenden eingebettete Familiendrama mit einem großartigen Stephen Graham als Vater von Springsteen sowie die nebenher laufende Romanze mit der von Odessa Young gespielten Faye Romano, die verdichtet vermutlich für viele Frauen im Leben von Bruce Springsteen steht sorgen dafür, dass ein menschliches Bild von Springsteen gezeichnet wird und damit auch neben dem auch preisverdächtigen Schauspiel von White dafür sorgen, dass wir einen leichten psychologischen, intimen, greifbaren Zugang bekommen – sowohl zum Wesen von ihm, als auch vom Wesen seines Schaffens der damaligen Zeit. So hat mich der Film sehr begeistern können, auch wenn ich für meinen Teil sagen muss, dass die Musik von Springsteen mir zwar ein Begriff, aber nie Teil meines Lebens war. Dennoch war der Film eine großartige Inspiration dafür, auch Springsteen musikalisch in mein Leben einfließen zu lassen.

„Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ - My First Look – 9/10 Punkte




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