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Einmal mehr sollte man sich nicht von einem vermeintlich eindeutigen Cover täuschen lassen: Trotz zweier Teufelshunde mit roten Klüsen handelt es sich nicht um Tierhorror. Vielmehr liegt der Schwerpunkt auf einem Familiendrama mit seichtem Horror, bei dem die titelgebenden Kreaturen kaum eine Rolle spielen.

Teenager Cameron und seine Mutter ziehen erneut um, da sie sich von ihrem Ex bedroht fühlt. Sie landen in einem ländlichen und abgelegenen Bauernhaus, in dem Cameron alsbald übernatürliche Begebenheiten wahrnimmt. Während Katherine dies als Folge psychischer Belastungen abtut, lernt Cameron den Geisterjungen Jacky kennen…

Familiäre Gewalt ist das Kernthema von Regisseurin Valerie Buhagiar, welche die Geschichte diesbezüglich etwas ungeschickt aufbaut. Es gibt zunächst keine konkreten Fakten über einen gewalttätigen Vater, lediglich ein parkendes Auto vor dem Haus deutet auf einen Stalker hin, woraufhin die spontane Flucht eingeläutet wird, die im besagten, reichlich marode anmutenden Bauernhaus endet.

Danach kommt man kaum über die üblichen Spukeinlagen hinaus, welche zudem sehr zurückhaltend eingesetzt werden. Hier ein Flüstern, dort der Blick in ein Maisfeld. Es tauchen die obligatorischen Kinderzeichnungen auf und es gibt ein kurzes Gespräch mit einer Zeitzeugin. Immerhin lassen Flashbacks im Verlauf darauf schließen, was es mit der Vorgeschichte des Hauses auf sich hat, doch bevor es zum finalen Akt ein wenig temporeicher zugeht, ist innerhalb der ohnehin schon ruhigen Erzählweise auch hier und da etwas Leerlauf auszumachen.

Zwar schürt die Figur Camerons Empathie und man kann seine Zerrissenheit innerhalb der neuen Umgebung und einer Restverbundenheit zu seinem Vater nachvollziehen, doch zuweilen schlägt sein psychotisch anmutendes Verhalten deutlich über die Stränge. Dabei bräuchte er doch nur Fakten aus der Vergangenheit zusammentragen. Während man also eher oberflächlich eine problematische Mutter/Sohn – Beziehung in den Fokus rückt, treten die paranormalen Erscheinungen mehr und mehr in den Hintergrund, wodurch die Spannung besonders im Mittelteil deutlich nachlässt.

Das Finale und einige emotionale Zugeständnisse reißen letztlich nicht mehr allzu viel, zumal der Einsatz der Hunde in diesem Zusammenhang beinahe ein wenig willkürlich erscheint. Immerhin wurde für die wenigen Szenen mit echten Hunden gearbeitet, doch allzu explizites Blutvergießen sollte man dabei nicht erwarten.

Darstellerisch wird immerhin leicht überdurchschnittlich abgeliefert, der Score ist sauber abgestimmt und ist lediglich während der letzten Szenen leicht drüber und auch handwerklich kristallisiert sich der Streifen als unauffällig, jedoch brauchbar heraus.
Die Geschichte schwankt hingegen oft unentschlossen zwischen Familiendrama, Aufarbeitung einer traumatisierenden Vergangenheit und der Enthüllung eines Geheimnisses mithilfe paranormaler Akzente. Das gestaltet sich leider zu selten spannend und am Ende auch alles andere als originell oder gar innovativ.
5,5 von 10  

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