Nicht die beste Zeit für Politthriller, generell nie, wenn das Thema Politik für die Zuschauer brisante Realität ist. Oder gerade? Wie auch immer, der Film bietet eine interessante Geschichte bzw. Konstellation, wenn man das überhaupt so nennen darf. Die Sprengkraft, schon wieder eine schwierige Wortwahl, lässt einen spürbar das Blut gefrieren. Was für Zeiten, dass solchen Sorgen wieder Tagesordnung sind, die Narren reagieren die Welt. Oder besser gesagt, der Bodensatz der Welt ist in Besitz von Waffen, die den Rest der Menschheit auslöschen können. Bei dem Thema und dem Fallbeispiel USA, wenn ich bei „House Of Dynamite“ sehe, was da für Gestalten an den Hebeln des Pentagon sitzen, kann ich nur hoffen, dass das lediglich wokes Hollyweird ist. Genauso nur Drehbuch sollte die Unprofessionalität jener Amtsträger sein, aber das passt zum Codex der sterngefleckten Teufel. Das Christlichste, was den selbsternannten Christen einfällt lautet "Auge um Auge, Zahn um Zahn", leider der absolute Untergang im Konfliktfall.
Die überschätzte Kathrin Bigelow straft uns in dem Moment, wo die Handlung ihre spannende Spitze erreicht mit einer Art „Rashomon“-Effekt. Die gleiche Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, ohne aber wirklich jene zu visualisieren, sondern eher den unterschiedlichen Einfluss auf die Situation betreffend Hierarchie in der Befehlskette. Ein Potenzieren von Fehlern und Fehlentscheidungen, bis hin zur Katastrophe. Der Anfang bewegt einen massiv, das lässt mit der Laufzeit immer mehr nach, am Ende bleibt kaum ein Gefühl. Bei der Thematik wohl nicht der angedachte Effekt.