Review

Wie soll man diesen Film am besten beschreiben? Am treffendsten wäre es vielleicht mit: Nur leidlich gelungen!

Es handelt sich um die Verfilmung des 1979 erschienen Romans "Flowers in the Attic" der Autorin V.C. Andrews (seines Zeichens ein Bestseller).
Was die wenige Jahre später erschienene Verfilmung betrifft, so kann man dies gewiss nicht sagen. Die merkwürdige Story ist (im schlechtesten Sinne des Wortes "routiniert" verfilmt worden. Man könnte auch sagen: Reichlich schwammig und lieblos! Kurz zum Inhalt:
Nach der Heirat ihres eigenen Onkels muss Corinne Dollanger ihr strenges Elternhaus verlassen. Sie bekommt vier Kinder und lebt glücklich mit ihrer Familie.
Dann jedoch kommt ihr Gatte ums Leben und Corinne ist mit ihren Kindern auf sich allein gestellt. Sie ist nicht imstande den Lebensunterhalt zu bestreiten und zieht mit den Kindern in ihr Elternhaus (welches tatsächlich mehr ein Schloss ungeahnter Größe inmitten eines gewaltigen Anwesens ist).
 Dort will sie, so ihr Plan, ihren Vater, der sie dereinst enterbte, dazu bringen, sie als Alleinerbin des gewaltigen Familienvermögens einzusetzen.
Doch ihre streng gläubige, sadistische Mutter, sperrt die Kinder in einem Zimmer unter dem Dach ein; dort erhalten sie zwar (anfänglich) regelmäßige Verpflegung, doch verlassen dürfen sie ihr Gefängnis nicht. Corinne bittet die Kinder um etwas Geduld, denn sie muss sich ganz ihrem sterbenden Vater widmen und überlässt die Kinder ihrem harten Schicksal - schließlich würden sie ja auch davon profitieren, wenn Corinne das ganze Vermögen zufällt.
Die Kinder finden sich nicht mit ihrer Situation ab und versuchen vergeblich, aus ihrem Gefängnis zu entfliehen. Dies missfällt nun auch zunehmend Corinne, die sich der Loyalität ihrer Kinder nicht mehr sicher wähnt. Aber auch umgekehrt haben die Kinder (insbesondere die älteste Tochter Cathy) zunehmend Zweifel daran, dass ihre Mutter tatsächlich im Sinn hat, wieder mit ihren Kindern zusammenzukommen...
Eine - ehrlich gesagt - schon reichlich hanebüchene Geschichte, aus der man aber gleichwohl etwas hätte machen können. Doch dazu wurde hier viel zu lieblos agiert: Die Charaktere sind zu oberflächlich gezeichnet und wirken dadurch seltsam konturlos. Einzig und allein die vier Kinder lernen wir im Film recht ausgiebig kennen, doch ihre Aktionen erschöpfen sich im eintönigen täglichen Einerlei im Zimmer und in der Dachkammer. Einzig die wenigen Fluchtversuche lockern hier das Geschehen ein wenig auf.
Die Rolle der dämonischen Großmutter Olivia (Louise Fletcher als einziger Lichtblick) lebt von der sie verkörpernden Darstellerin, sie beschränkt sich aber in deren brutalen Attacken auf die Kinder und ihre Eiseskälte. Mehr, als nur an der Oberfläche gekratzt ist das leider nicht. Ihre Tochter Corinne, anfangs liebende und aufopferungsvolle Mutti, später dann immer undurchsichtiger werdend, tritt viel zu wenig in Erscheinung, als dass man in ihre menschlichen Abgründe schauen könnte. 
Die Handlung ist trotz ihrer Langatmigkeit dennoch einigermaßen spannend, denn man ist am Ende doch schon gespannt, warum Corinne ihre Kinder so selten besucht und dann so gereizt auf sie reagiert.
Insgesamt ist die Filmhandlung aber nicht mehr als ein Gemisch aus ewig wiederkehrenden, nur leicht variierenden Szenarien mit Großmutter, Mutter und Butler, sowie lieblos aneinandergereihten Episödchen aus der traurigen Leidensgeschichte der Kinder.
Das ist für einen Film, der Ambitionen hat, sich Psychothriller zu schimpfen eindeutig zu wenig. So ist dann auch der Schluss doch reichlich abstrus geraten.
Da auch er nicht mehr für einen "Aha-Effekt" sorgt und ebenso lieblos daherkommt, ist es wahrlich kein muss, es bis zum Schluss ausgehalten zu haben.

(4/10)

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