Irgendwann reicht ein wiederholtes „Die Kraft Jesu Christi bezwingt dich!“ beim gängigen Exorzismusfilm einfach nicht mehr aus. Also müssen neue Wege beschritten werden und Schottland mit keltischen Mythen wäre dahingehend ein interessanter Schritt.
Sara und Fergus ziehen nach dem Unfalltod ihres Sohnes an die schottische Küste. Als Fergus bei der Suche mit einem Metalldetektor auf ein vergrabenes Kruzifix in einem Schädel stößt und es ausgräbt, ahnt er nicht, dass er damit das Böse freisetzt…
Die Eröffnungssequenz führt in die Wikingerzeit, als noch recht primitiv mit Schild und Schwert gekämpft wurde. Überzeugend wirkt die Ausstattung allerdings nicht und die uninspirierte Choreo klammert konsequent jede Gewalteinlage aus.
Dann folgen Klischees des traumatisierten Paares, bei dem einmal mehr deutlich wird, dass Frauen und Männer offenbar sehr unterschiedlich trauern (Depression/Verdrängung). Leider kommen beide eher unnahbar rüber, was für das spätere Mitfiebern ein erhebliches Manko markiert. Auch die wenigen Nebenfiguren sind schwach entwickelt und erhalten deutlich zu wenige Hintergründe für ihr teils merkwürdiges Verhalten.
Trotz der anfangs effektiv eingefangenen Landschaften und späteren kleinen Gruseleinlagen mit Nebel und düsteren Lichteffekten will der Funke kaum überspringen. Zwar arbeitet die Kamera sauber und die größtenteils kontrastarme Bildgestaltung unterstreicht den Grundton der Melancholie, doch die Effekte bleiben auf ein Minimum begrenzt.
Zudem schleppt sich die Handlung mit teils unnötig in die Länge gezogenen Momenten, die inhaltlich nicht weiterbringen, wonach das Interesse zusehends abflacht.
Selbst als der unausweichliche Exorzismus einsetzt, will nur bedingt Spannung aufkommen, zumal die betroffene Person so handelt, wie man es bei unzähligen Genrependant bereits mehrfach erlebt hat. Zwar gibt es eine minimale Wendung und man streift Gefilde um Odin, Walhalla und Wikingermythen, doch dies erfolgt zu inkonsequent und ohne notwendige Hintergründe.
Entsprechend dümpelt der Stoff ohne Tiefgang und den notwendigen Emotionen mehrheitlich lahm inszeniert vor sich hin. Trotz annehmbarer Performances wird kaum Empathie geschürt und die wenigen Effekte reißen auch nicht vom Hocker.
Hier wird die Chance vertan, verschiedene religiöse Ansätze zu einer überzeugenden Mixtur zu kombinieren, - leider verpuffen beide, ohne die notwendige Spannung zu erzeugen.
3,5 von 10