What's Larkin in the Shadows…
„Man Finds Tape“ ist ein (anfangs) einigermaßen kreativer Mockumentary-Found Footage-Mix und geht dem Mysterium einer US-Kleinstadt auf den Grund, in der ein junger Mann ein seltsames Videotape aus seiner Kindheit findet und außerdem die Bewohner regelmäßig einem ausgiebigen Sekundenschlaf darlegen. Alle gleichzeitig. Immer wieder. Ohne Erinnerung oder klaren Grund… Ein Hasenloch, in das es sich lohnt abzutauchen?
K(l)eine Aussetzer
Aus dem Dunstkreis von Benson/Moorhead, die ja mit ihren mumblecore'igen Mysterien schon eine Fangemeinde aufbauen konnten, fusioniert „Man Finds Tape“ diese kopfkratzigen Ansätze eben mit Found Footage, mit Mockumantary, mit Metakommentaren, Darknetmythen, menschlichen Abgründen und kosmischem Horror. Herausgekommen ist dadurch ein teils ambitionierter, versierter und faszinierender Trip, der jedoch immer weiter in sich zusammensackt desto mehr antworten er liefern oder zumindest andeuten sollte. In etwa „The Sacrament“ meets „Mächte des Wahnsinns“. Etwas TikTok, etwas Reddit, etwas Paranoia, etwas Verschwörung, etwas Lovecraft. Immer nur Ansätze. Leider haben mich weder die Figuren noch Mysterien wirklich gefesselt. Und wie gesagt, wenn diese dann greifbarer werden, kam ich mir manchmal unpassend eher vor wie in einer „Supernatural“-Folge. Obwohl, wahrscheinlich nehme ich dann sogar lieber die Winchester-Brüder…
Fazit: fängt faszinierend an, bricht umso konkreter und kosmischer er wird aber immer mehr ein. Fast bis zum Kopfschütteln, bis zur Lächerlichkeit… Der Benson/Moorhead-Einfluss ist deutlich. Wirkt wie eine aufgeblasene, schwache, sogar etwas selbstverliebte „V/H/S“-Epidode… Schade.