Single Player Koop Escape Room
Ein Mann sucht einen Ausweg. Der U-Bahn-Gang will einfach kein Ende nehmen. Nach jeder Abzweigung dasselbe Bild: links die Werbeplakate, rechts die Türen und der Feueralarm, oben das verheißungsvolle Schild „Exit 8“. Der Weg zurück zeigt dasselbe Szenario. Nach einigen Runden entdeckt der „Lost Man“ ein Informationsschild – die „Spielregeln“. Bei jeder „Anomalie“ gilt es, umzudrehen, zeigt sich keine Abweichung, einfach weitergehen. Und siehe da: schon rückt das Ziel näher, hinter der nächsten Ecke zeigt die Hinweistafel statt der „0“ die „1“. Das erste Level ist geschafft.
EXIT 8 basiert auf dem gleichnamigen Puzzle Adventure, ist zumindest visuell sehr werkgetreu umgesetzt und wie das bei Computerspielen so ist – jedes Level ist etwas herausfordernder als das vorige. Dem Film gelingt es recht gut, das an sich sterile und repetitive Szenario über anderthalb Stunden mit Leben zu füllen – durch Überraschungen, Begegnungen und Perspektivwechsel. Ganz so einfallsreich, clever und spannend wie der Meilenstein dieses Mini-Subgenres, CUBE, ist er allerdings bei weitem nicht.
Und er begeht einen schweren Fehler: Er lädt das Mysterium mit Bedeutung auf. Denn unser Protagonist erhält zu Beginn einen Anruf seiner Ex, sie sei schwanger und brauche eine Entscheidung. So wird aus einem metaphysischen Mysterythriller ein plattes Gewissensdrama, das uns in nahezu jeder Szene Interpretationen aufdrängt und als simples Moralstück endet. Verschenktes Potenzial, dann doch lieber selber zocken.