Saftige Süßigkeiten
Neues Jahr, neuer „V/H/S“-Potpourri bei Shudder. Gerne doch. Gebt mir mehr. I love it! Erstaunt mich, warum jetzt erst das passende und stimmige Thema „Halloween“ verwendet wird, aber nun gut…
DIET FANTASMA (7/10)
Die splattrige Rahmenhandlung über die Testphase einer neuen Limo extra für die gruselige Jahreszeit und mit speziellem Poltergeistextrakt hergestellt…
Sehr spaßige Splattershow und Satire auf Konsum, Zucker und (sich vergleichender) Werbung vergangener Retrozeiten. Etwas simpel. Aber funktioniert und saftet gut durch!
COOCHIE COOCHIE COO (7/10)
Zwei (leider recht unsympathische) Mädels finden ein Spukhaus, in dem reichlich Muttermilch (!) und andere Körperflüssigkeiten fließen…
Guter Beginn. Richtig fiese Stimmung in dieser Hütte. Etwas surreal, sehr creepy. Wären doch die zwei Damen nur etwas mögenswerter… Aber aufwändig und panisch genug, um einen in die richtige Stimmung zu bringen für diese „V/H/S“-Sammlung.
UT SUPRA SIC INFRA (6,5/10)
Der Titel ist zwar von einem anderen Found Footage-Schocker geklaut, aber die Handlung führt ein Polizeiteam mit dem einzigen Überlebenden eines Massakers zurück an den mysteriösen Ort des Geschehens…
Ein ziemlich spektakuläres Finnish und Setpiece. Da holt's dir die Augen raus! Bis dahin dauert's aber etwas. Der einzige Shorty nicht in englisch.
FUN SIZE (8/10)
Mein Highlight und der lustigste Ableger der diesjährigen Kollektion über ganz spezielle Süßigkeiten aus Fleisch, Blut und Schokoüberzug…
Das Herzstück der Compilation. Tonal, thematisch, konzeptuell. Mit etlichen klasse Applaus-, Ekel- und Wow-Momenten. Macht Spaß. Astrein.
KIDPRINT (6/10)
Die ernsteste und düsterste Episode über gekidnappte Kinder und fiese Snuffvideos einer scheinheiligen VHS-Überwachungsfirma…
Erstaunlich garstig, dreckig, nasty nach all den Lachern und Augenzwinkern zuvor. Vor allem dadurch dass hier Kinder im Spiel sind ein tonaler Dämpfer. Was aber nichts Schlechtes sein muss. Exekution, Aufbau und Konzept hätten mir aber etwas klarer von Beginn an sein können.
HOME HAUNT (7,5/10)
Im Finale der Kollektion erweckt ein selfmade Horrorhaus (samt Insassen) eines Vater-Sohn-Duos durch eine verfluchte Schallplatte zum Leben…
Eine weitere feine Geisterbahn. Teils wortwörtlich. Ich weiß nicht ob's die kriselnde Vater-Sohn-Beziehung am Anfang gebraucht hätte. Aber wenn die Scheiße dann anfängt zu dampfen, dann stinkt's ganz wunderbar und oldschool-cheesy!
Fazit: einer der spaßigeren, spooktobrigeren, konstanteren und zuckerglasierteren „V/H/S“-Ableger… Ein Must-See diesen (oder irgendeinen anderen) Herbst! Ich finde es weiterhin toll, dass sich in diesem Franchise auch kleinere Ideen realisieren lassen und Regisseure freischnauze austoben können. (7,5/10)