Review

Schnelle Colts für Jeannie Lee (Sfida a Rio Bravo, Gunmen of Rio Grande)

Frankreich/Italien/Spanien 1965

Auch die Liebe kommt nicht zu kurz!

Zack Williams (Gerard Tichy), ein schmieriger und gerissener „Geschäftsmann“, scheint der unangefochtene Herrscher über das Örtchen Rio Bravo zu sein. Wäre da nicht eine tapfere kleine Frau namens Clementine Hewitt (Jose Greci), deren Silbermine die Einzige ist, die er sich noch nicht einverleiben konnte. Allerdings steht auch Clementine kurz vor der Pleite (und damit Übernahme ihrer Mine durch Williams), da alle ihre Silbertransporte auf dem Weg in die nächste Stadt von der Bande um Pancho Bogan (Fernando Sancho) überfallen werden. In dieser brenzligen Situation erinnert sich ihre beste Freundin, die Saloon Besitzerin Jeannie Lee (Madeleine LeBeau), an ihren guten Freund aus früheren Zeiten und ruft ihn nach Rio Bravo: Wyatt Earp (Guy Madison), der sich jedoch, um unerkannt zu bleiben, fortan Laramie nennen lässt.

Nach einem kurzen Gespräch und Einführung in die örtlichen Verhältnisse macht er sich dann sofort auf den Weg zur Clementin‘schen Silbermine, wird dabei jedoch schon von Williams beobachtet, dem sofort zugetragen wurde, dass Jeannie Lee einen Pistolero angeheuert habe. Er schickt ihm daher, um sicher zu gehen, 3 Männer nach, die ihn eliminieren sollen. Dies glückt natürlich nicht, obwohl er in eine stark brenzlige Situation kommt. Anschließend reitet er auf die Farm von Clementine, um sie davon zu überzeugen, nicht aufzugeben. Was mit seinem Charme auch recht schnell gelingt.

Zurück in Rio Bravo gibt es ein Wiedersehen mit dem dortigen Sheriff Leo Wynn (Massimo Serato), einer, der gerne mal einen Whiskey zu viel trinkt und deswegen von Williams nicht für voll genommen wird und ein alter Bekannter von Wyatt/Laramie ist, die beiden bestritten zusammen den Fight in Tombstone und der im gleich den Rat gibt, schnell wieder zu verschwinden.

Nachdem nun die Fronten eindeutig geklärt sind, steht der Herausforderung in Rio Bravo nichts mehr im Wege!

Tulio Demichelis Erstlingswestern gehört zur Pre-Leone Ära und ist sehr stark vom US-Western beeinflusst, was schon mit den eindeutigen Namen (Rio Bravo, Wyatt Earp, Clementine), der reinen Gut-Böse Darstellung der Hauptfiguren und dem schon fast kitschigen Ende belegbar ist. Nichts desto trotz entstand ein kleiner, charmanter und nie langweiliger IW aus der frühen Phase des Genres, in dem Guy Madison nach Old Shatterhand seinen 2. Auftritt in einem IW hatte, dem erfreulicherweise noch zahlreiche, gelungene Auftritte folgen sollten. Für den Charme sorgen die beiden Damen Greci und LeBeau, die übrigens schon in Casablanca mitgespielt hatte.

Die Filmmusik von Angelo Francesco Lavagnino besitzt ein ohrwurmfähiges Hauptthema, das sich sofort in den Gehörgängen festsetzt, erfreulicherweise immer wieder wiederholt wird und den Film glücklicherweise aus dem Durchschnitt mit herausholt.

Wie lautet doch Jeannie Lees Fazit am Schluss: „Seit Leo mein Mann und trocken ist, habe ich meinen besten Kunden verloren!“

Bei so viel Charme müssen 7 Sterne her!!



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