Die Zukunft nach dem großen atomaren Knall. Alles liegt in Schutt und Asche, Chaos, Anarchie und kriminelle Banden beherrschen die Ruinen der Stadt. Und: alle fahren Rollschuh. Alle! Die Cops, die Gauner, Jung und Alt… einfach alle! Warum? – Halt so.
Einzige Alternative zum kriminellen Alltag: der kosmische Orden der Rollerblades – ein Verein Ku-Klux-Klan-Hauben tragender Playboy-Bunnies, angeführt von „Mutter Frieden“, einer alten Lady im Rollstuhl (trägt aber trotzdem auch Rollschuhe), der einen leuchtenden Kristall mit einem Smiley drauf anbetet.
Eine Rockerbraut schleicht sich undercover in den Orden ein, durchläuft die Weihe zur Klosterschwester (= ein Nacktbad im Whirlpool) und steht am Ende als Rollschuh-Nonne da. Ihr Ziel: den heiligen Smiley-Kristall stehlen und einem mutierten Bandenchef verhökern – Häh häh häh…
„Und vor allem: Geh niemals zum Spielplatz des Teufels! Hör auf deinen Vater, Sohn!“
Kosmische Orden, Aerobic-Klamotten, Leggins, Stulpen, Dauerwellen… - ja, wir befinden uns in den 80ern und zwar volle Breitseite. Noch viel unglaublich abgespacetes Synthi-Geschrammel und eine ganz junge, sexy Michelle Bauer („Hollywood Chainsaw Hookers“, „Café Flesh“, „Evil Toons“) in einer Nebenrolle als Dreingabe und das Bild des schrulligen Endzeit-Neontrashs ist nahezu perfekt.
Mit „Roller Blade“ platzt einem tatsächlich ein wahrer Trash-Holocaust in die Bude: schrille Kostüme und Wrestermasken, viel Nacktheit und blanke Weiberhintern, heilige Butterflys… - voll abgedreht halt. Fast ein bisschen wie „Clockwerk Orange“ auf C-Movie-Nieveau. Was das mit dem Rollschuhlaufen eigentlich auf sich hat – keine Ahnung, ey.
Doch einen harschen Wehrmutstropfen gibt’s und zwar: die Handlung – was für ein Vollfuck! Unverständlich, zusammenhangslos, zum Wegpennen langweilig, ein gequirlter Haufen Pferdekotze – und das ist jetzt echt noch geschmeichelt formuliert. Man versteht tatsächlich zu keinem Zeitpunkt, um wen oder was es eigentlich geht.
War wohl doch nix mit dem tollen Trash-Happening. Wer sich allein von den optischen Unzulänglichkeiten, den albernen Latexhirngespinsten (z.B. ein Bösewicht, der wie ein geschmolzener Gummi-„Kojak“ aussieht), den Trulla-Kostümen und ein paar nackten Ärschen bezirzen lassen kann, kann aber schon mal einen Blick riskieren. In Sachen Trash, Dilettantismus und Billigkeit gibt der Streifen nämlich schon 'ne Menge her.
„Er hat nicht auf meine Warnung gehört und ist auf den Spielplatz des Teufels gegangen – OHNE ROLLSCHUHE!!!“
Handlung:
(-)(-)(-)(-)(-)
Rollschuhe:
(+)(+)(+)(+)(+)[(+)]
Fazit:
Skate or Die? – DIE!