Uwe Bolls Independent-Film und Kommentar zur Migration ist optisch klein ausgefallen und dramaturgisch zerfasert. Als ein Schlauchboot mit Flüchtlingen an der italienischen Küste anlegt, entsteht eine Eskalationsspirale. Der Film thematisiert in mehreren Handlungssträngen bürokratische Hürden, Ausländerfeindlichkeit, Beamtenkorruption, Gutmenschentum, aber auch Gewalteskalation durch Geflüchtete und fällt daher differenziert aus. Die Geschichte wirkt allerdings stark konstruiert, die Schauspielerleistungen schwanken zwischen drüber/hölzern und ihre Motivationen erschließen sich nicht immer logisch, während einzelne Handlungsstränge manchmal für 30 Minuten liegenbleiben. Das Pacing ist suboptimal und statt leiser Zwischentöne gibt es Boll-typische Gewalteskalationen, die aufgesetzt wirken, aber Spaß machen. Mehr Trash als glaubwürdiges Sozialdrama. Freu mich auf den Audiokommentar!