Review

Der Genremix des chinesischen Autors und Regisseurs Chuan Lu hätte wahrscheinlich gut daran getan, sich auf ein bestimmtes Element wie etwa Tierhorror zu fixieren. Denn trotz der größtenteils gelungenen Optik wird man mit der Geschichte und ihren austauschbaren Figuren kaum warm.

Die einst vom Geheimdienst gegründete Forschungseinheit 749 befasst sich im Verborgenen mit Mutationen und experimentiert mit übersinnlichen Erscheinungen. Der junge Ma Chan ging einst als Mutationen derartiger Projekte hervor, doch er möchte eigentlich ein ganz normales Leben mit Onkel und Tante führen. Doch als eine extraterrestrische Mutation zur globalen Gefahr wird, kann nur Ma Chan den Untergang verhindern…

Solange die Handlung Action in bodenständiger Form einbindet, bereitet sie im ersten Drittel durchaus Freude. So muss sich der junge Held beim Parkourlauf durch die Stadt gegen einige wenige Verfolger behaupten oder zu Testzwecken in einer Art Arena überdimensionalen Kugeln ausweichen. Jene Szenen sind dynamisch gefilmt, man behält die Übersicht und beinahe führen einige Kamerafahrten zu leichtem Schwindel.

Jedoch erfährt man lediglich vage Hintergründe über das Schicksal Ma Chans und seinen Gleichgesinnten. Zwar gibt es immer mal wieder kurze Flashbacks, doch es wird zu keiner Zeit klar, warum der Junge seit der Geburt mit einer Flügelmutation ausgestattet ist und was es überhaupt mit den außerirdischen Sporen in einer Miene auf sich hat. Auch die Motivation des Drahtziehers jener Forschungsstation erscheint geradezu wankelmütig. Mal agiert er skrupellos, um im nächsten Moment mit großzügigen Zugeständnissen zu intervenieren.

Das Durcheinander nimmt indes zu, als die Bedrohung in Form eines Lavawurms eine nicht genannte Stadt zu verwüsten droht und diverse Geschütze zur Bekämpfung aufgefahren werden, wobei der geflügelte Held natürlich mittendrin wurschtelt. Hier schwächeln die CGI deutlich und obgleich hier und da ein immenser Kollateralschaden angedeutet wird, bilden detaillierte Momente ein augenscheinliches Manko. Hinzu gesellen sich arg pathetische Szenen, aufopferungsvolle Situationen und heldenhaftes Aufbegehren, was in seiner Mischung ziemlich drüber ist.

Man kann den 113 Minuten zugute halten, dass über weite Teile viel Bewegung im Spiel ist, die darstellerischen Leistungen mehrheitlich in Ordnung gehen und der Score mit viel Krawumms die Wucht einiger Actionszenen zu verstärken sucht. Doch ein Mitfiebern ist kaum gegeben, die Distanz zu den Figuren kann nicht überbrückt werden und folgerichtig verkommt die Chose zu einer aufgeblasenen Nummernrevue ohne Seele.
Knapp
4 von 10

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