They of the Dead
In einem schwulen Club (oder wie nennt man das heutzutage?) müssen ein paar Außenseiter, Transqueens und beileibe nicht alles Gleichgesinnte zusammenstehen, während eine Zombieapokalypse über NYC spült und die Beißer langsam auch in ihre Nische vordringen...
Pferdeschwänze & woke Grenze
Tina Romero - Tochter von keinem Geringeren als dem Granddaddy of all modern Zombies - mit einer tief und glaubhaft in der LGBTQ-Szene verwurzelten Verbeugung vor ihrem Vater. Neonlichter, Synthesizer, Transfrauen, Schwule, bunte Vögel, Clubszene, Glampop... und eben Zombies. In etwa "Shaun of the Dead" meets "Paris Is Burning". Ich bin mir sicher, dass George im Grab mindestens mal schmunzelt, wenn nicht sogar mehr. Da wird eine Menge Stolz und Liebe im Spiel sein. Das spürt man. Auch wenn der Zeitgeist (leider?) ja schon länger wieder weg von dieser schwulen Szene schlägt, geht das "Queens of the Dead" ziemlich am Knackarsch vorbei. Und das ist gut so! Tina Romero zieht hier ihr Ding durch, die Figuren haben zwar ihre nervigen Theatraliken, aber es ist ebenso genug Herz(blut) und Sympathie dabei, um diesem bunt-schimmernden Haufen nicht durchgängig den Tod durch Zombiezähne zu wünschen. Die Gesichter sind weitestgehend frisch. Ein Gastauftritt hat mich sehr laut lachen lassen. Es sind etliche Zitate und Erinnerungen an Romeros Lebenswerk enthalten. Und auch wenn inhaltlich rein gar nichts Neues zu dem Subgenre beigetragen wird, ist dieser Zuckerguss aus Schminke, Schweiß und anderen Säften audiovisuell flashy genug um bei der Stange zu halten.
The Gay Slay
Fazit: teils süße, stylische und splattrige Synthiehommage an ihren Vater. Voll im Zeitgeist. Teils aber auch nervig und überdreht. Insgesamt trotzdem für mich eher eine sympathische Party aus Disco, Glitzer und Gedärmen. Zumindest nicht viel schwächer als die letzten Zombiefilme ihres Vaters (Diary/Survival)... Unerschütterlich positiv!