Review

Von Well Go USA Entertainment vertriebener Actionfilm mit Marko Zaror, diesmal im Alleingang und ohne Hilfe des Busenfreundes Adkins, Zaror stemmt seine Filme auch alleine, zumal er mittlerweile vermehrt hinter der Kamera mitarbeitet, seine Kämpfe und die der anderen überwacht und einstudiert und choreografiert. Zudem ist der Hauptdarsteller mit Zaror Entertainment anbei, als Produktionsfirma, der Rest der Vertrieb, der Verleih, die weiteren Firmen unbekannter Art und Natur, ein Stemmen kleinerer Studios, ein Zusammenfügen mehrerer Kräfte, herrscht doch Not am Mann, es beginnt mit einer Befreiungsaktion, eine Geiselbefreiung, mit Scharfschützen und Infanteristen, im POV-Shot zuweilen aufgenommen, in der ersten und der dritten Person, ein traumatisches Gemetzel, später mit Whisky heruntergespült, plus einer Ablenkung; "a deeply personal mission":

Der frühere SEAL Bruno [ Marko Zaror ] leidet nach dem Verlust seines Bruder während einer Mission an Posttraumatischen Belastungssyndrom, er hat sich nach Thailand zu seinem Freund Joe [ Louis Mandylor ] zurückgezogen und hilft ihm dort in der Küche und der Bar aus. Eines Tages rettet er einer jungen Frau namens Athena [ Jane Mirro ] das Leben, wird diese aber kurz darauf von den Mannen um Krieger [ Brahim Chab ] emtführt und zu ihrem 'Ehemann' Dr. Kovalovski [ Ego Mikitas ] zurückgebracht. Gemeinsam mit der Kollegin Fitch [ Brooke Ence ] macht sich Bruno auf die Suche.

Eine Bewusstseinseintrübung, "something is wrong", unfreiwillig dazu gebracht Geld abzuheben und ein Schlag ins Gesicht, ein stimmiges Intro, kräftige Farben, mysteriöse Bilder, stilisiert festgehalten und am Computer erzeugt, dazu treibende elektronische Musik, die Geschichte auch von Zaror und noch Zirilli, ein erster Nahkampf eingespeist, im Hinterhof die Schergen trotz deren Übermacht verdroschen, durch die Gegend geschleudert wie Puppen und gekickt ins Gesicht, dazu dem Waffengang aus dem Weg gewichen, behände die Extremitäten eingesetzt, die schlagkräftigen Fäuste, eine Arbeit von Stuntmen und Choreografen, die Kamera zieht mit. Halb benommen noch mit einem gespickten Getränk, mit der Pistole einem Angreifer den Schädel eingeschlagen, die Polizei trifft ein, natürlich nicht rechtzeitig, natürlich zu spät. Mandylor spielt auch da mit, er ist mit dem Regisseur verbunden, zusammen einige Produktionen gestemmt, eine Hilfe auch hier angenommen, hinter dem Film wie im Film, eine zweite präsente Person, das Trauma angesprochen, eine erste Lautstärke, eine erste Streiterei, eine erste Personeneinführung, die Geschichte da schon merkwürdig, mit seltsamen Eigenheiten, mit hapernden Persönlichkeiten, narrativ stockend, die Autoren keine Profis, der Schauspieler auch nicht, das hat auch keiner erwartet, es geht um die Actionszenen.

Mandylor und Zaror passen gut zusammen, eine Verbundenheit, ansonsten ein Alleingang, eine ungewöhnliche Eröffnung, genug um Interesse und Aufmerksamkeit einzufangen; es wird wieder auf das PTSD angespielt, ein früherer Soldat mit Trauma und anderen Problemen hier. Etwas Konversation wird betrieben, meist einsilbig, die üblichen Fragen und die üblichen Antworten, das darstellerische Spiel handelsüblich, Mandylor noch die Sahne auf der Torte, die Kirsche auf dem Eis, Zaror kämpft besser als er spielt, es wird auf unheilvolle Bedenklichkeit gegangen, einer mit schlechten Erinnerungen und eine mit gar keinen bis wenig; die Erzählführung schwierig, die Heranführung an die Charaktere, die Eröffnung einer Handlung, einer Prämisse, mit exotischen Bildern übertrumpft, in Thailand das Drehen, Exotik gesucht und gefunden. Eine Reise wird angetreten, nach außen wie nach innen, in das Bewusstsein und durch die Straßen der Stadt, mal allein, mal zu zweit, die Story stockend und holpernd und stolpernd, ein Reisevideo mit Kampfeinlagen, eine Liebesgeschichte, eine Affinität wird probiert, eine Zeit zum Heilen und zum Besinnen und zum Frohlocken, das Leben genießen. Im Stillen funktioniert es besser als im Reden, es schleicht sich so vorwärts, die 80 Minuten, eine halbe Stunde schon Aufbau und Vorbau, noch nicht wirklich etwas Prägnantes gesehen, Zaror die meiste Zeit oberkörperfrei und im Spiel mit Mandylor, es wird etwas herumgealbert, es wird verschiedene Kleidung ausprobiert, es wird eine Beziehung angeleiert, alles worauf man nicht unbedingt die höchste Aufmerksamkeit darauf anlegt, dann lieber ein Kurzfilm, ein Promotionvideo, besser als die Hilflosigkeit von Dramaturgie hier, sogar eine Montage wird eingereicht, ein übles bis naives Teil.

Ab der Hälfte etwa wird es etwas Spannender, ein Aufgelöst Sein der Frau, Ängste vor dem Unbekannten, plötzlich eine Schießerei auf dem Markt, eine Agilität und Behändigkeit gezeigt, eine Kampfszene zwischen Zaror und Chab, dies alleine schon das Eintrittsgeld und die 35 Minuten Nonsens und Schmonzens vorher wert, hinterher dann endlich die Erzählung eingeleitet, eine Suche und ein Finden hier, plus Exotik und Erotik, Südostasien der Hauptschauplatz hier. Durchgefragt wird sich, von A nach B nach C, das übliche Prozedere, eine Aneinanderreihung von Actionszenen, ein armer Gesell im Sprung noch in den Tisch gekloppt, der Regisseur ist so schlau, Zaror sein Ding machen zu lassen, es bleibt ihm nicht viel anderes übrig, man hätte keinen Film sonst, kein Martial Arts Fest mit schlechten Erinnerungen. So wird sich durchgemogelt irgendwie, mal ein ordentlicher Drohnenshot gefunden, dann wieder eine Auseinandersetzung, mit Messern und Schusswaffen, mit feschen Fußtritten, mit schnellen Kombinationen und einiger Brutalität, mit dem Hals voran durch eine herausstechende Eisenstange geflogen. Das letzte Viertel ist man dann im feindlichen Hauptquartier, in der Schalt- und Gewaltzentrale, ein Laboratorium, immerhin viel Statisterie zum Verprügeln gefunden, außerdem einen Clou zum Ende hin, ein Spiel mit dem Zeitgenössischen und der Science Fiction.








Details
Ähnliche Filme