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"Nicht mal in Ruhe nen Ei legen kann man hier."

Für ein Einkaufszentrum soll das Viertel in dem Werner und seine Biker-Kollegen hausen weichen. Bauherr Günzelsen setzt alles daran, dass die dortigen Bewohner innerhalb von wenigen Tagen ihr Heim verlassen, um weitere Kosten und Unannehmlichkeiten zu vermeiden. Aber das Strom abstellen alleine hilft nicht um sie zu verjagen, denn mittels eines Generators behelfen sich Werner und die anderen und sorgen für eine noch bessere Stimmung. Also greift Günzelsen zu durchschlagskräftigeren Mitteln.

So wie auch "Werner - Das muss kesseln!!!" ist Teil 3 der Werner-Reihe ein komplett gezeichneter Film ohne Realszenen. "Werner - Volles Rooäää!!!" bedient sich einer ähnlich episodenhaften Erzählweise wie sein direkter Vorgänger und macht bereits begangene Fehler erneut.

Es ist eigentlich traurig anzusehen, dass der Humor erneut nicht die gelungen spaßige Note hat, wie sie einst "Werner - Beinhart" vorlegen konnte. Traditionsgemäß liegen die besten Pointen bei Meister Röhrich und der Lehre von Werner, dies ist aber nur ein kleiner Abschnitt. Ab und an kann zumindest noch die situative Komik für den ein und anderen Lacher sorgen. Aber weder der brachiale Humor noch die anzüglichen Ferkeleien wollen zünden.

Die Klischeekiste wird wieder bis zum bersten ausgenutzt, Ursache und Wirkung sind Dank direkter Hinweise schnell erkannt. "Werner - Volles Rooäää!!!" verlangt keinerlei gedankliche Aufmerksamkeit von seinem Publikum, hakt seine leichte Kost allerdings auch ohne Höhen oder Überraschungen ab. Da die Handlung nicht viel zu erzählen weiß und die Charaktere zwar eine gewisse sympathische, aber auch oberflächliche Erscheinung haben, kommt es hin und wieder zu ordentlichen Längen.

Ungewöhnlich ist dieses Mal der sparsame Auftritt von Werner selbst. Immer wieder verlässt der Zeichentrickfilm die Umgebung des titelgebenden Chaoten und vernachlässigt ihn auch über längere Zeit. Daneben sorgen ein paar Geschmacklosigkeiten politischer Art für ein zwiespältiges, emotionales Verhältnis.
Zu den sehr farbenfrohen Bildern gesellen sich ein paar digitale Effekte, die sich ein wenig zu künstlich in die flüssig animierten Bilder integrieren.

Auch der dritte Film kann nicht an den, mit prägnanten Sprüchen geprägten, Erstling heran reichen. Erneut sind die Gags spärlich pointiert und eher selbstzweckhaft präsentiert, zwar etwas besser als in "Werner - Das muss kesseln!!!", jedoch nicht üppig genug um über den Großteil der Laufzeit zu unterhalten. Die Animation ist ordentlich und angenehm comichaft überzogen, erzählerisch reißt "Werner - Volles Rooäää!!!" aber garnichts. Zwischendurch fragt man sich dann schon einmal weswegen der Zeichentrickfilm seiner Titelfigur nicht mehr Zeit spendiert hat.

3 / 10

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