Review

Springt für Jigsaw in die Bresche

Nachdem Jackie Earle Haley schon auf der renovierten Elm Street baden gegangen ist (obwohl er für diesen Reinfall noch mit am wenigsten konnte), macht er nun einen auf Jigsaw und lässt als sadistischer Foltershowgastgeber in „Your Host“ eine der unsympathischsten Gruppen an jungen Erwachsenen seit Ewigkeiten recht drastisch, böse, spielerisch und äußerst blutig über sämtliche Klingen springen. Da vergisst man fast, dass das „Saw“-Franchise diesen Oktober skippt… Aber nur fast. 

Spielen. Bluten. Sterben.

„Your Host“ hat zweieinhalb dicke Dinge auf seiner Seite, die positiv aus diesem Gorematsch, dieser Foltershow, diesem Hochglanz(fake)snuff herausstechen. Zum Ersten und Wichtigsten gibt’s halt eben wirklich ganz guten Gore. Handgemacht, ultrabrutal, heftig. Das fällt in seinen Peaks absolut nicht gegen die Höhepunkte aus dem „Saw“-Franchise und anderen Torture Porn-Meilensteinen ab. Das kann sich sehen lassen. Das liefert genau das, was das Klientel sehen will. Ich schließe mich da nicht aus! Da werden reichlich Finger abgeschnitten, da wird in Ohren gebohrt und eine spektakuläre Nutzung einer Art „Dampfpressambosses“ gehört sogar ganz sicher zu den besten Kills des gesamten Genrejahres. Zum Zweiten liefert Jackie Earle Haley eine saubere, gaga und äußerst launige Performance als „Psycho-Gastgeber“. Und zum Dritten würde ich als eher positiven Punkt festhalten, dass die bonzigen Teens wirklich dermaßen unsympathisch, dumm und nervig sind, dass man ihrem Ableben wirklich entgegenfiebert - und dann wie oben geschrieben splattertechnisch auch nicht enttäuscht wird. Tiefe, Sinn, Spannung oder Worldbuilding sollte man gänzlich abschreiben. Es ist eine einzige lange Folter. Und vor allem metoo'ige Themen und Streusel wirken völlig vergeben und vergessen. Aber deswegen ist eh ganz sicher keiner gekommen. Viel schlechter als die letzten paar „Saw“ finde ich das jedenfalls nicht. Wirklich gut aber ganz sicher auch nicht. 

Die 100.000-Knochenmark-Show

Fazit: eine fiese, saftige und simple Schlachtplatte zwischen „Saw“ und „Terrifier“. Super straight, super nasty, nicht wirklich super gut. Aber Gorehunde kommen super auf ihre Kosten. Man darf halt null - ich betone: absolut null! - mehr erwarten als diese Tri-Tra-Trallala-Tortureshow - und einen top JEH! 

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