Review

Das Venom Christmas Special

Inhalt:

Billy muss als kleiner Bub mitansehen, wie seine Eltern von einem irren Altersheim Mitarbeiter im Weihnachtsmann Kostüm getötet werden. Er jedoch bleibt verschont. Körperlich jedenfalls. Seit der Begegnung mit Mad-Santa ist Billy selbst nicht mehr ganz dicht. Eine rauhe Stimme in seinem Kopf ruft ihn speziell zu Weihnachten dazu auf, böse Menschen mit dem Tod zu bestrafen. Als er auf der Flucht vor der Polizei in einer verschlafenen Kleinstadt landet, nimmt er einen Job im örtlichen Weihnachtsdeko Laden an und verknallt sich in die strange Tochter des Chefs. Davon ist das finstere Weihnachtsmonster in ihm jedoch wenig begeistert...

Kritik:

Der Film beginnt mit einer wirklich richtig gemütlichen und ordentlich geschnittenen Eingangssequenz, von der ich vermute, dass sie weder der Scriptautor entworfen, noch der Regisseur in Szene gesetzt hat. Anders kann ich mir nicht erklären, wie dahingerotzt und dümmlich reaktionär der Rest des Filmes wirkt. Hier stimmen anfangs die Akzente, der Film sieht sogar gut aus und selbst der Schrifttyp des Intros ist extrem liebevoll an die 80er Jahre angelehnt. 

Dann springen wir in die Gegenwart: Eddy Brock - nennen wir ihn hier Billy, hat mit einem außerirdischen Symbionten - nennen wir ihn hier - Weihnachs-Venom zu kämpfen, der ihm das Leben mit seinem permanenten Geschwafel schwer macht. Weihnachs-Venom möchte einmal im Jahr Blut sehen. Billy möchte lieber heiße Girls daten. Beides scheint irgendwie nicht zu harmonieren. 

Im Grunde bekommen wir über die gesamte Lauflänge des furchtbar geschriebenen Filmes eine Art Superheld serviert, der zwar völlig geistesgestört ist, aber nur böse Menschen tötet. Und an ein Mädel gerät, das seine Serienkiller Attitüde sexy findet.

Eigentlich ne brauchbare Prämisse für einen durchgeknallten John Waters Film, der mit einigen Geschmacklosigkeiten zusammen durchaus zu gefallen zu wissen könnte. Wäre das Endprodukt nicht so lahmarschig, spießig und irgendwie auch völlig humorlos geraten.

Billys raubeiniger Weihnachts-Venom ist eigentlich nen guter und killt lieber Verbrecher und Nazis, als Frauen und Kinder und aufrechte Amerikaner. Wirklich schwierig für mich, den Humor oder auch das Identifikations-Anliegen des Filmes nachzuvollziehen. Einzig in der plakativen Nazi Szene schimmerte ein kurzer Moment der vertanen Möglichkeiten durch, das, was der Film hätte sein können. Ansonsten ist der Film ehrlich bemüht, richtig scheiße zu sein: Geschwätzig, völlig humorlos, unblutig, dramaturgisch stinkend inkompetent und so energetisch wie ein Adam Sandler Komödie auf netflix. Und irgendwie einfach auch cinematographisch einfallslos bis hässlich.

Was für ein Dreck. Ich bin mal wieder kopfschütteln aus dem Kino gegangen. Im Grunde hatte ich ganz schnell gar keine Lust mehr auf den Film. Zwischendrin habe ich mir mehr Bier geholt. Anders war das nicht zu ertragen. Hat mich an Neil Breens letzten Film erinnert, der die Zuschauer einfach für blöd erklärt. Aber vielleicht sind sie das mitlerweile auch. Jedenfalls, wenn ich mir mit blutenden Augen Reviews dieses Filmes versuche reinzuziehen oder an die fröhlich plapperden jungen Menschen denke, die mit mir gut unterhalten das Kino verlassen haben. 

Ich glaube, ich kann richtigen Müll respektieren. Aber wenn mir Scheiße in Glitzerpapier untergeschoben wird, macht mich das irgendwie unzufrieden.

Fazit:

Man greife zum Original oder dem Remake von 2022. Diesen verwirrten Müll braucht höchstens jemand, der nicht die geringste Ahnung von Filmen hat und sich auch eine stupide netflix Produktion nach der nächsten völlig schmerzfrei in die Nebenhölen zieht. Dieser Film stellt sich frech mit in die Reihe cineastischer Torturen, die ich in letzter Zeit mit The Monkey oder auch Weapons im Kino durchleben durfte. Ich bin zu alt für diesen Scheiß.

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