Review

Hat 'nen schweren Sack zu tragen… 

Das Original ist ein slashernerdiger Klassiker und (hinter „Black Christmas“) wohl der beste Xmas-Schlitzer überhaupt. Die lose Reihe, die danach folgte, ist nett ausgedrückt noch interessant - aber ehrlicher gesagt eher Kraut und Christmasrüben. Nun kommt das (zweite!) offizielle „Remake“, nachdem es bereits vor 15 Jahren eine halbgare Neuauflage gab. Diesmal u.a. von keinen Geringeren als den Machern hinter dem „Terrifier“-Franchise - und wieder läuft ein traumatisierter und psychopathischer „Weihnachtsmann“ ungehemmt Amok - und wir sehen das Unheil wieder aus seiner Perspektive seinen Lauf nehmen…

DER Slasher der Saison…?

Ich hatte richtig, richtig und quasi schon unverhältnismäßig viel Lust auf diesen neuen „Silent Night, Deadly Night“. Die Jungs von „Terrifier“ und Bloody Disgusting mit am Start. Eine zweite Chance für den interessanten Rohan Campbell, der mit „Halloween Ends“ einen ganz schlechten Start für seine Karriere erwischt hatte. Dazu habe ich die ganze Reihe in den letzten Tagen nochmal aufgefrischt und oute mich echt als kleiner Fan. Zumindest des ersten Teils und Originals. Alles war also mehr als angerichtet für einen ultraharten, grindhousigen Slasher für die moderne Vorweihnachtszeit. Was kann da noch schief gehen?! Aber nein, es sollte alles ganz anders kommen… „Silent Night, Deadly Night“ hat mich fast gar nicht abgeholt. Und das ist ein ziemliches Armutszeugnis für das Teil, da mein Körper und Geist völlig offen, positiv gesinnt und bereit war. Doch nix da. Ein paar nette Ideen, Ansätze und Kniffe gibt es - sowohl von der angepassten Lore über den allgemeinen Blickwinkel bis zu der letztes Wochenende schon zurecht viral gegangenen „Nazi-Scheunen-Party“. Und trotzdem trifft der Film für mich einfach mehr falsche und lahme Entscheidungen als ich es vorher je erwartet hätte. Miserable Beleuchtung und zu viel Dunkelheit? Check. Obendrauf teils noch hektisch geschnitten und nur halb so splattrig wie gewünscht? Check. Ein „Killersantaprotagonist“ aus dem Klischeebuch - inklusive gollum'schem Geisteszwiespalt? Check. Ein paar nette Needledrops? Check. Etwas grindhousig-trashiges Feeling, aber auch nie zu viel? Check. Keine echte Entscheidung zwischen Ernsthaftigkeit und Augenzwinkern, insgesamt weder eine gute Balance noch ein gutes Pacing? Check. Und so stehe ich (nochmal: als kleiner Fan der Reihe!) vor einem ärgerlichen Scherbenhaufen aus Glitzerkugeln, Gedärmen und Gehirnspaltung… Da würde ich glaube ich sogar deutlich lieber zur (auch bei weitem nicht perfekten!) 2012er-Version greifen. Vom Original ganz zu schweigen. Da hatte ich mir von allen Beteiligten viel mehr erhofft… 

„Dexter“ meets „Venom“ meets Schlaftablette

Fazit: Leider nicht der beste „Silent Night, Deadly Night“ seit dem Original. Ganz und gar nicht. Und das heißt bei der Reihe schon etwas… Im Negativen! Dabei hatte ich Bock drauf. Sehr sogar. Aber nein, der hat bei mir gezündet wie ein LED-Teelicht - also gar nicht! Keine allzu jolly good time…

———————————————————————

FRANCHISERANKING

Silent Night, Deadly Night - 7,5/10

Silent Night, Deadly Night 2 - 2,5/10

Silent Night, Deadly Night 3: Better Watch Out! - 4,5/10

Silent Night, Deadly Night 4: The Initiation - 5/10

Silent Night, Deadly Night 5: The Toy Maker - 6/10

Silent Night (2012) - 5,5/10

Silent Night, Deadly Night (2025) - 4,5/10


Details
Ähnliche Filme