Michael Jennings (über Seagals-Charakter): "You wanna know who he is? Try this: delve down into the deepest bowels of your soul. Try to imagine the ultimate fucking nightmare. And that won't come close to that son of a bitch when he gets pissed."
Nach seinem riesigen Erfolg mit "Alarmstufe Rot", konnte sich Seagal seinen langersehnten Traum erfüllen, bei seinem eigenen Film Regie zu führen. Was dabei rauskam, ist unter Fans umstritten und noch immer heiß diskutiert.
Forrest Taft ist ein ehemaliger Elite-Soldat, der für Geld alles tut. Momentan arbeitet er für den korrupten CEO der Aegis Oil COmpany. Der scherrt sich allerdings nicht darum, Öl in die Ozeane zu pumpen und das Land zu verpesten, solange es ihm Geld einbringt. So steht er auch jetzt kurz vorm Abschluss des Baus einer Ölplattform, bei der nichts mit rechten Dingen zu geht. Das Problem besteht darin, das wenn er es nicht schaffen sollte seine Plattform in 13 Tagen zu vollenden, das Land auf dem selbige steht wieder zurück an die Ureinwohner fällt. Um Zeit zu sparen verbaut er also defekte Dichtungen, was allerdings einer seiner Arbeiter mitbekommt. Als er damit droht die Information zu veröffentlichen, bringt der CEO Jennings ihn kurzerhand um. Pech für ihn, das er ein guter Freund von Taft (Seagal) war, der der Sache langsam auf die Schliche kommt und dabei merkt das Geld nicht alles ist.
Seagals Figur hebt sich insofern von den vorherigen ab, das er noch nicht von Anfang an der Gute ist. Erst nach dem Attentat auf ihn wandelt er sich wieder zum Rächer der Minderheiten. Lies er allerdings früher eher Fäuste statt Waffen sprechen, versucht er es diesmal mit beidem. Ganz in seiner Öko-Schiene versunken, hält er Monologe über den Schutz der Natur, was am Ende in einer langen Rede auf einem Kongress gipfelt. Nichts gegen Umwelt und Tierschutz, aber ob man diese Dinge unbedingt in einem Actionfilm zur Thematik machen muss bleibt mal dahingestellt. Hin und wieder blitzt aber auch noch der arrogante Seagal von früher durch, was die Sache noch ein bisschen mildert. Als Gegenspieler hat man mit Michael Caine diesmal eine andere Variante. Der kämpft nämlich nicht selber, sondern versammelt eine illustre Truppe (unter anderem John "Dr. Cox" McGuinley und Billy Bob Thornton) um sich, die die Drecksarbeit für ihn erledigt.
Handwerklich ist dem Film eigentlich nichts anzukreiden. Die Optik ist tadellos, die Action gut choreographiert und der Score stets passend gewählt. Als Regisseur taugt Seagal auf jeden Fall was. Wieso er in seinen späteren Filmen nicht selbst auf dem Regiestuhl Platz genommen hat, bleibt mir ein Rätsel.
Sieht man von der übertriebenen Naturschutz-Message mal ab, kommt am Ende immer noch ein guter Actionfilm mit typischem Seagal-Flair raus. Für Fans sowieso ein Muss und für alle anderen eine gelungene Abwechslung zu den gängigen Genre-Vertretern.
7/10