Evelyne Bertal ist eine einsame Frau. Trotz ihrer Ehe ist sie allein. Doch warum… warum ist sie so allein… warum diese Einsamkeit. Allein… allein…. Ihr Mann… ein Richter, der nach festen Regeln lebt und jeden Handgriff am nächsten Tag genau so macht wie Tags zuvor. Ja… Tags zuvor. Immer das gleiche. Und doch… liebt sie ihn? Ja… und auch wieder nicht. Sie sehnt sich. Sehnt sich nach einem Abenteuer. Einer Liebschaft. Und da ist er. Er? Wer ist er? Rémy… Ja, Rémy aus Paris. Sie verliebt sich in ihn. Bricht aus der Tristess ihres Alltags aus und ergibt sich in eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf. Aber sie ist da. Ja… sie liebt ihn. Reist sogar zu ihm nach Paris, denn nach seinem Fortgang aus Bern, wo er auf Geschäftsreise war und sie kennen lernte, ist sie allein und sehnt sich nach ihm. Doch was ist mit ihrem Mann. Kann sie ihn allein lassen, ohne, dass er etwas merkt? Ja… sie fährt nach Paris. Sie macht… macht was sie will… denn sie hat sich in Rémy verliebt.
Ich hoffe mal ich klinge jetzt mit der Inhaltsangabe nicht so seltsam, doch es spiegelt den Takt des Filmes etwas wieder, auch wenn mein Geschreibsel mit der unheimlich fesselnden Art von „Rendezvous in Paris“ nicht mithalten kann, oder gar eindrucksvoll wiedergeben. Das ganz eigene gedankliche Zwiegespräch der Charaktere mit sich selbst ist wirklich unbeschreiblich. Noch nie hab ich einen Film erlebt der solch einen ruhigen und sinnlichen Erzählstil hat und einen derart einnimmt. Die Zeit verfliegt. Man taucht ein in eine Welt, die unbeschreiblicher kaum sein kann. Schaut einer Romanze zu und kann nicht genug bekommen.
Regisseur Rene Clement ist in meinen Augen ein Meisterwerk gelungen. So andersartig in der Erzählform und doch so fesselnd. Dabei spielen seine Darsteller Jean Marais (ja genau, der wieder) und Michèle Morgan ihre Rollen mit Bravour. Aber auch Jean Servais als Ehemann Laurent und alle anderen Schauspieler sind mehr als nur durchschnittlich.
In letzter Zeit passiert es mir selten, dass mich ein Film so umhaut und so in sich aufsaugt. Dieser Liebesfilm hat es geschafft und dabei schau ich eigentlich gar nicht solche Streifen. Die Franzosen haben eben schon immer ganz besondere Filme gemacht und verstehen es einem einen Liebesfilm auf ganz eigene Art zu erzählen.