"Schlag auf Schlag und dies mittlerweile wortwörtlich geht es in der Karriere von Aaron Eckhart, eher die dritte Stufe der Laufbahn, nach Einstieg und Aufstieg, nun der Abstieg, noch relativ gut erhalten in der Präsentation des Darstellers selber, welcher sich körperlich fit und agil hält, und in der Vorstellung der jeweiligen filmischen Arbeiten; die mittlerweile aber mehr oder minder rein für die digitale Auswertung laufen und dies auch zukünftig werden. Eckhart, welcher hier Alec Baldwin ersetzt hat, hat dabei zuletzt mit The Bricklayer ein gar etwas erhöhtes Budget und dort mit Renny Harlin einen (ehemals) Garanten für Kinoradau auf der großen Leinwand zur Verfügung gehabt, wurden aber beide Möglichkeiten nicht wirklich genutzt, die Produktion blieb im Mittelfeld stecken; etwas, dass auch Regisseur Jesse V. Johnson meist zu hören bekommt, der hier eine Art inoffizielle, etwas kleinere Fortsetzung dazu schuf. Erneut ein "I'm done with my country. Fix you own fucking mess.", diesmal nicht in Griechenland, sondern in Ungarn angesetzt."
~ Einleitung zu Chief of Station (2024)
Nach Chief of Station die zweite Zusammenarbeit zwischen Regisseur Jesse V. Johnson und seinem Star in spe, der bereits letztes Jahr vermehrt die Gattung B-Action gehobener Preisklasse mit u.a. The Bricklayer - Tödliche Geheimnisse (2024) und Geheimsache Malta a.k.a. Classified (2024) und eben Chief of Station (2024) bedient hat, alles Durchschnittsware, wenn überhaupt vor allem angesichts der Möglichkeiten, des Potenzials, dass die Werke aufgrund ihres doch erhöhten Budgets und der Filmemacher wie Renny Harlin und Roel Reiné dahinter bieten. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, wie es so schön heißt, soll nun doch erstmal Thieves Highway in Augenschein genommen werden, der Eckharts B-Picture Bemühungen und Bestrebungen noch vor dessen Fortsetzung Muzzle 2 – City of Wolves beweist:
Oklahoma. Livestcock Officer Frank Bennett {[ Aaron Eckhart ] ist unter anderen auch für die Überwaachung der Verkaufsa(u)ktionen und der Rechtmäßigkeit des Rinderbesitzers zuständig, zusammen mit seinem Partner Bill Petersen [ Lochlyn Munro ] und anderen Kollegen, wobei einem vor kurzen von Rinderdieben übel spielt wurde. Als Frank und Bill auf die Bande von Jones [ Devon Sawa ] um Peggy [ Lucy Martin ], Kurt [ Ronnie Gene Belvins ], Harris [ Michael Ferragamo ] und Fat Philipp [ Luke LaFontaine ] stoßen, sehen sie sich einem tödlichen Gegner gegenüber.
Als Sky Original (und Art Biografie, d.h. basierend auf wahren Geschehnissen und Figuren) gehandelt, ist man über jede Art von Nachschub dankbar, wenn man jetzt einmal von Weren von Bronzi und Ferrigno absieht, die auch noch kommen werden, dann natürlich andere Produktionsfirmen, andere Hausnummernn, andere Studiomarken, aber Adkins und Lundgren allein können es nicht immer richten. Eckhart selber wäre wahrscheinlich lieber wieder im 'richtigen' Hollywood zurück, wo er ja eine Zeitlang gar die Hauptrollen bespielte, die letzten und die zukünftigen Projekte ja allesamt einen ganzen Deut kleiner, einmal abgerutscht heißt meistens für immer abgerutscht. Studios hier sind bis auf 308 Entertainemt und BondIt Media Capital zur Finanzierung auch eher unbekannter Art und Natur, die Logos teilweise zum ersten Mal gesehen, egal um das Geschehen, das im wesentlichen Johnson und Eckhart in die Hände spielt, gleich mit dem Durchgriff des Gesetzes bzw. dem (scheiternden) Versuche dessen. Da müssen schon andere Männer heran, Johnson filmt das auch als maskuline Geschichte, von der Besetzung her schon, dem Ausgangsgeschehen, den treibenden, nach Neo-Western klingenden Tönen. Der Hauptdarsteller bald im Bilde, das Recht und die Ordnung, der Gesetzeshüter, die alten Anekdoten austauschend, an seine Pflicht, die Frontier Justice erinnernd. Die Gerechtigkeit muss in die eigenen Hände genommen werden, da es sonst keiner macht, Law & Order auf die gute alte Art, mit der Waffe in der Hand, und wenn es Johnsons bevorzugtes Werkzeug ist, die gute alte Tommy Gun.
"A Cow-Cop" oder ein "Livestock Officer", abends seine Ruhe genießend, den Grillen beim Zirpen zuhörend, die nächtlicher Farm und das Schaukeln im Stuhle genießend, später mit anderen Darstellern wie Sawa oder Munto ergänzt und ergänzend, Eckhart dabei in der Führung, solide wie immer aufspielend, hier mal eine andere Geschichte als üblich, bzw. eine gleiche Geschichte, aber ein anderes, ein durchaus neues Thema, Mitten in Amerika natürlich, gute alte ehrliche Handwerksarbeit, ein einfacher Mann, die einfachen Menschen und Arbeiter, die Mittelschicht, die Zeichnung eines Zustandes, das Porträt eines Landes, welches eigentlich zerrissen ist in der Mitte, hier aber zusammenhalten muss, einige Klagen ertragen, die schlechte Bezahlung für einen ehrlichen Job, das gute Gewissen wichtiger und richtiger, die Genrekonventionen bedienend und damit spielend, die forte auf vom Johnson nutzend, seine Erfahrung mit dem Metier an sich, sein handwerkliches Können, die Solidität als Regisseur, als Inszenator, "Lucky Us", auch mit einigen Referenzen (und Erwartbarkeiten) spielend, mehr als Actionthriller denn als Actionfilm, staubaufwirbelnd in den Bildern, ein moderner Western, mit einigen (bösen) Überraschungen gesegnet, ein Treffen am O.K. Chorral, wobei es bis zur Hälfte dauert, dass Eckhart aktiv wird und seine Fäuste loslässt.
Gehalten in sandfarbenen Visualitäten oft, entspinnt sich darauf ab der Mitte der Laufzeit eine Art Jagd, unterlegen in der Ausgangssituation, ein Survivalthriller, ein Katz-und-Mausspiel auf weitem Gelände, wird den anderen wenigen Charakteren auch etwas Platz und Raume zugefügt und ihn gestattet, gerade auch der Truppe des Bösewichtes, ein paar wenige blutige Shooutouts und einem Zweikampf im Bache vom Niemandsland folgend; im Übrigen wird sich teilweise um eine Grauzone bemüht, und die Unterscheidung zwischen "decent" und "old-fashioned".