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Nach den herausragenden Dokumentarfilmen Dope Sick Love (2005) und Meth Storm (2017) möchte ich nun alle Filme der Gebrüder Craig und Brent Renaud sehen. Sie verbringen lange Zeit mit ihren Protagonisten, bauen Vertrauen auf und schaffen durch den beobachtenden humanistischen Blick eine unmittelbare Nähe, wodurch sie auch schmerzhafte Realitäten sichtbar machen. Nach etlichen lebensgefährlichen Drehs in Krisengebieten wurde Brent Renaud 2022 bei Dreharbeiten in der Ukraine von russischen Soldaten erschossen, sein Kollege Juan Arredondo verletzt. Sein Bruder und lebenslanger Arbeitskollege Craig dokumentiert die Überstellung des Leichnams, die Beerdigung und setzt ihm damit ein filmisches Denkmal, indem er dessen Lebensleistung in teilweise brutalen Dokumentarausschnitten würdigt, die eigene Trauer verarbeitet und die lebensgefährliche Berufung von Kriegsberichterstattern hervorhebt. Eine tief berührende Erfahrung!