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Krass, dass der Film im Fernsehen lief! Ein Großteil des Filmmaterials stammt aus dem intimen Videotagebuch von Ben Rogers, das seinen körperlichen und seelischen Verfall in den letzten Jahren schwerer Heroinabhängigkeit zeigt. Wir sehen permanentes Fixen und verzweifelte Botschaften an die Kamera. Sein familiäres Umfeld kann ihm trotz gemeinsamer Wohnsituation nicht helfen. Zwischen den Tagebuchaufnahmen stehen Interviews mit Angehörigen, die ihre Erlebnisse rückblickend schildern. Ben starb tragischerweise an den Folgen seiner Sucht. Der Film ist schonungslos, durch Musikeinsatz aber teils dramatisiert und im direkten Anschluss an die hammerharten Dokus Dope Sick Love (2005) und Armed Only with a Camera: The Life and Death of Brent Renaud (2025) konnte ich keine emotionale Verbindung aufbauen, doch im richtigen Setting könnte er ähnlich hart abfucken wie Diary of Ricardo Lopez (2000). Wer also harten Stoff braucht...