Review

„Dining With The Kapoors“ - Ein warmes Mahl, das nicht ganz satt macht

„Dining With The Kapoors“ lebt von seiner gemütlichen, fast heimeligen Atmosphäre. Die Dokumentation fühlt sich an wie ein Blick ins private Familienalbum: herzlich, leicht, oft witzig und voll nostalgischer Noten. Die ungezwungene Interaktion der Familienmitglieder ist die größte Stärke des Films – man spürt Nähe, Vertrautheit und die jahrzehntelange Geschichte dieser prominenten Filmfamilie. Für Fans der Kapoors oder Bollywood-Enthusiasten ist es ein angenehm emotionaler Rückzugsort.

Doch gerade diese Wärme hat ihren Preis. Die Doku kratzt, trotz vieler schöner Momente, meist nur an der Oberfläche. Kritische Hintergründe, komplexe Familienlinien oder weniger bekannte Kapitel der Kapoor-Dynastie bleiben weitgehend außen vor. Die Inszenierung wirkt stellenweise wie ein liebevoll arrangierter PR-Rahmen, der mehr Harmonie als Tiefgang zeigt. Auch das Fehlen wichtiger Vertreter anderer Kapoor-Zweige hinterlässt das Gefühl, nur einen Ausschnitt einer viel größeren Geschichte gesehen zu haben.

Am Ende ist „Dining With The Kapoors“ ein wohlschmeckendes, sanft erzähltes Familienporträt – charmant, warm und nostalgisch –, aber es serviert emotional nur einen kleinen Teller. Wer eine herzliche Reunion sucht, wird fündig; wer auf substanzielle Einblicke hofft, bleibt ein wenig hungrig zurück.

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