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Der chinesische Fischer Jin ist nicht zimperlich und schmeißt auch schon mal japanische Polizeibeamte von Bord, wenn er meint, beim Fischen in deren Gewässern im Recht zu sein. Als er erfährt, dass seine Tochter in Kyoto vermisst wird, macht er sich sofort auf den Weg, überzeugt, dass ihr Freund Miaomiao sie auf dem Gewissen hat. Auf seiner Suche im fremden Land gerät er mit der Polizei, Miaomiaos Familie und dessen Cosplay-Gang aneinander. 

Was anfängt wie eine Variante von Paul Schraders HARDCORE, entwickelt sich zu einem komplexen psychologischen Chase-Thriller, der zweieinhalb Stunden lang fesselt, getragen durch seine ebenso sture wie tragische Hauptfigur. 

Dabei wechseln quasidokumentarisch in Fischaugenoptik gedrehte Sequenzen mit spannenden Verfolgungsjagden und surrealen Szenen, wenn beispielsweise im dritten Akt ein Tornado Fische regnen lässt. Aprops dritter Akt: Jedes Mal, wenn man denkt, der Film habe jetzt eine Auflösung erreicht, geht es immer noch weiter, bis alle Charaktere ihre Art des Friedens gefunden haben. 

Ein ungewöhnlicher, starker Film, wie man ihn aus Südkorea, nicht mehr jedoch aus China erwartet hätte.

7.5/10

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