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Als die Bevölkerung eines kleinen griechischen Bergdorfes Kenntnis vom wohltätigen Treiben eines reichen Exilgriechen in Australien erhält, ist die Freude gross – handelt es sich doch bei eben diesem Herrn Vassillis um den 1943 geflüchteten Mörder des Ehemannes von Maria. Die Witwe entscheidet, dass die seit 50 Jahren überfällige Vendetta vollstreckt werden soll. Ihr Enkel, der biedere Lehrer Manos, erhält den Mordauftrag, ist aber davon nur mässig begeistert. Er reist nach Melbourne und trifft dort seine Ex-Verlobte Nicki, die sich selbstbewusst vom ganzen Familienclan befreit hat. Die alten Gefühle und Konflikte tauen wieder auf. Nickis Tochter, vaterlos aufgewachsen, sieht in ihm ihren neuen Vater(ersatz). Und als dann auch noch George, der schiess- und trinkfreudige Zwillingsbruder von Manos, in das Geschehen eingreift, nimmt eine turbulente Verwechslungskomödie ihren Lauf ...

"Beware Of Greeks Bearing Guns" ist eine feine, kleine Independent-Produktion mit Situationskomik, Sozialsatire und viel Herz und Temparament.
Das Ganze kann man durchaus als sanfte Parodie auf die gängigen Vendetta- und Mafia-Filme ansehen. Der geneigte Fan von Ballerfilmen darf jetzt allerdings kein blutrünstiges, martialisches Rachefilmchen erwarten, hier wird eher gemählich und mit Augenzwinkern gearbeitet. Die Geschichte entwickelt sich ruhig, aber spannend. Vor allem die verzwickte Familiengeschichte bietet reichlich Stoff für Wendungen im Plot. Das wird dann nicht in wilder Screwball-Art serviert, sondern wie gesagt gemächlich, mit grossen Gefühlen und einer durchgehenden Feel-Good-Atmosphäre. Dabei prallen althergebrachte Traditionen auf die Moderne, und einer der alten Griechen fragt sich, warum eigentlich immer noch der Brauch der Vendeta aufrechterhalten wird, nützen tut sie ja doch niemandem.

Lakis Lazopoulos spielt die Doppelrolle des sanften Lehrers Manos und dessen Bruder, dem Ober-Macho George, hervorragend. Der Rest des Ensembles ist ebenfalls glaubwürdig besetzt. Erfreulich vor allem: Die emigrierten Griechen werden nicht so schrill und überdreht wie in "My Big Fat Greek Wedding" dargestellt.
Die Musik ist übrigens von Mikis Theodorakis, unvergessen für seine Musik zu "Alexis Sorbas".

Dazu gibts noch wunderschöne Bilder von Kreta zu sehen, die Lust auf Ferien machen.

Eine charmante Komödie, fruchtig wie ein Rosé unter der griechischen Sonne.

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