Es war nicht die Nachtigall... sondern „ Die Nichte der O“...Beide Titel stehen in keinem Bezug zum Film - wer denkt sich denn sowas aus? -. Er beginnt mit der Anreise des jungen Protagonisten Paul der aus dem Internat mit dem Zug zu seiner Familie in die Ferien fährt. In einem Zugabteil sitzt er sich flugs zu einer allein reisenden blonden Schönheit ( Teri Torday ) die halb schlafend lasziv im Abteil liegt. Er traut sich aber nicht sie anzusprechen und so kommt ein weiterer Mann in das Abteil und setzt sich dazu. Paul muss frische Luft schnappen und geht in den Gang des Zuges und als er wieder in das Abteil will verlustiert sich der Fremde bereits mit der Schönheit. Als sie auf die Bordtoilette geht folgt ihr der Fremde und es geht in der engen Toilette gleich zur Sache. Als der Zug am Bahnhof hält und sein Vater ihn dort abholt stellt sich heraus, dass die Mitreisende Yvonne heißt und die Freundin des Vaters ist. Im großen Landhaus der Familie wartet die restliche Sippschaft auf die Ankunft der Dreien. Es gibt gleich ein überbordendes Festmahl bei dem lautstark „gefressen“ und mit den Händen die Sahne in den Mund gestopft wird. Die Haushälterin wird auch gleich begrapscht, allerdings nicht von den Männern, sondern von der Tante.
Die restliche Familie ist dermaßen schräg und lasterhaft und finden ihr Treiben absolut normal. Hier liegt wohl das besondere an diesem Film wenn man sich darauf einlässt. Der fettleibige Onkel hält sich für einen genialen Musiker und bringt nur schräge Töne aus seinem Klavier, das er meist nackt bespielt. Die Tante liegt ebenfalls meist nackt auf dem Klavier, wenn sie sich nicht mit der Haushälterin verlustiert. Die Hauptfigur der junge Paul trifft unterdessen seine Jugendfreundin Julia ( Sylvia Kristel ) beim Baden im angrenzenden See. Beim rumalbern öffnet sich das Oberteil der jungen Frau und Paul kommt mit der Situation nicht zurecht und sucht das Weite mit einem Freund der auf einem Motorboot heranbraust.
Die Pubertät des jungen Paul der sich zu der jungen Julia wie auch zu der etwas älteren aber sehr attraktiven Freundin seines Vaters angezogen fühlt, nimmt einen breiten Raum im Film ein. Um Ihn herum verlustieren sich seine Anverwandten ohne Scham jede mit jedem, sogar sein eigener Vater mit seiner Jugendfreundin. Erst als die Mutter eintrifft und die Freundin ihres Mannes aus dem Haus wirft, kehrt wieder Ruhe ein. Allerdings muss der junge Paul auch wieder ins Internat fahren und seine Julia zurücklassen. Die Freundin seines Vaters und er besteigen den Zug zurück und nun sind sie wieder alleine im Abteil...
Fazit: Außergewöhnlicher Film mit einer interessanten Mischung aus Dekadenz, Pubertät, Drama und viel Sex. Für Liebhaber schräger 70er Filme. 7 von 10