Lexikon des internationalen Films:"Formal von kühler, unemotionaler Konsequenz."
Bei diesem Film hat es über 7 Jahre hinweg 3 Sichtungen gebraucht bis ich ihn nun schließlich zu einem meiner Lieblingsfilme erhoben habe. Bei der ersten Sichtung hat er mich zwar irgendwie schon interessiert, aber ich war auch noch recht jung, sodass ich nicht wirklich etwas mit ihm anfangen konnte und ihn lediglich mit 5 Punkten bewertet habe. (Einiges fand ich damals halt dann doch irgendwie zu daneben.) Ich gab ihm 4 Jahre später noch eine zweite Chance. Es ist Science-Fiction dacht ich mir, vielleicht finde ich mittlerweile eine anderen Zugang, schließlich ist mein Erfahrungshorizont auch ein anderer geworden. (...und wer 'Nachdenken' als eines seiner Lieblingshobbys pflegt bei dem passiert in 4 Jahren, ja doch einiges.)
Siehe da einige mehr verursachte Klicks in meinen Gehirnwindungen und ich stufte meinen Gesamteindruck auf 8 Punkte hoch.
Durch meine mittlerweile heimlich und leise aufkeimende stark gesteigerte Affinität zu 'Tim Robbins' ("Startup", "Hudsucker", "Mystic River", "Human Nature") musste ich mir, nun wiederum 3 Jahre später "Code 46" doch noch einmal zu Gemüte führen.
Tatsächlich wurde ich alles andere als enttäuscht. Die vielen Details dieser Geschichte, Zeugen von einem ausgewogenen Erfahrungsspektum, bezogen auf Realitäten und Konsequenzen im Universum.
Wir sehen keine typische Heldengeschichte und wir sehen kein Spektakel. Nein wir sehen quasi das Drama eines Mannes, welcher die Position eines für das Recht stehenden Persönlichkeit inne hat und aus falschen Mit- und Triebgefühle für eine, die existentiellen Regeln missachtende Frau, die Funktion eines feinen Netzes aus Sicherungsmaßnahmen aufs Spiel setzt. Jedenfalls sehen wir einem Mann, welcher quasi alle Fähigkeiten und Kompetenzen besitzt, beim Scheitern zu. Das zu sichernde Konstrukt, wird dabei fast konturlos gelassen, es scheint jedoch kein fieses dystopisches System der Unterdrückung zu sein, wie es so oft in der Science-Fiction der Fall ist. Stattdessen symbolisiert es meiner Ansicht nach ein großes(ideales) Prinzip, welches die Vermeidung von vorhersehbarem Unglück sicher stellt. Und darin sehe ich unbedingt eine Vergleichsebene und einen Grundpfeiler unserer strebenden Existenz und Wahrwerdung, die unterschiedlich ausgeprägt als eigentlich Triebfeder in uns allen liegt.
All die kleinen Nuancen, die man bei zugrunde liegendem eigenen Wissen über unsere Welt oder genauer unserer Realitätenzusammenballung, in "Code 46" schließlich entdecken kann, machen diesen Film für Denjenigen, der aus ihm und aus den vorgeführten Fehlern lesen kann, zu einem echten Leckerbissen und einer bahnbrechenden Erkenntnisvertiefung.
Abstrahieren und den Dialektik Scheinwerfer immer schön angeschaltet haben, empfehl ich da nur!
[Als eine prägnante Nuance und Beispiel sei die Situation des Protagonisten kurz erwähnt, in der er in seine 'Heimat' zurückgelangen möchte (eine Grenze überschreiten) Die Frau am Check-in Schalter lässt einen Bestechungsversuch eiskalt abblitzen und meint "Ich bin ein "Christian Scientist', wir glauben nicht an Drogen und Kaffee".]